Die Elster (Pica pica L.)

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Unterarten und Verbreitung der Elster (Pica pica)

(Diese Datei richtet sich im wesentlichen nach [Bäh], aber auch nach [Glu]. Die beiden in diesen Büchern angegebenen Verbreitungsgebiete unterschieden sich an einigen Stellen.)

Verbreitung

Die Elster kommt in weiten Teilen der gemäßigten Nordhemisphäre vor.

Genauer gehört zu ihrem Verbreitungsgebiet fast ganz Europa (Island nicht mehr) und Teile der nordafrikanischen Küstengebiete (Marokko, Algerien, Tunesien). Sie kommt in Skandinavien bis ans Nordkap vor. Ihr Areal erstreckt sich dann weiter nach Osten und Süden (Nordgrenze ca. 65ƒN, im Süden einschließlich Türkei und Teilen des Irans bis fast an die Küste des Persischen Golfs).

Geht man noch weiter nach Osten, so weicht die Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes nach Süden aus, bis sie bei ca. 50ƒN das Japanische Meer trifft. Nach Süden hin kommt die Elster bis nach Nordvietnam vor. Die Mongolei scheint nicht von Elstern bevölkert zu sein. Aus Ostchina liegen keine gesicherten Angaben vor.

Eine isolierte Population befindet sich auf der Kamtschatka-Halbinsel. Außerdem befindet sich auf Nordwest-Kiuschu (einer japanischen Insel) eine kleine Population, die dort als Naturdenkmal geschützt wird.

In Nordamerika ist Alaska und die westliche Hälfte des Kontinents bis ca. Kalifornien, und Kalifornien besiedelt.

In ihrem Verbreitungsgebiet bewohnt die Elster grob gesagt Ebenen und Gebirge bis 4000m (im Tibet).

Allgemeines zur Unterscheidung der Unterarten

Bei den Unterarten handelt es sich um geographische Formen (also Formen, die sich vermutlich durch räumliche Trennung ausgebildet haben. Die Unterscheidung erfolgt nach Größe und Gewicht, nach Größe und Zeichnung der Flügelfedern, der Färbung der Unterrückenzone, einigen Skelett-Elementen und nicht zuletzt der Pigmentierung der Schwanzfedern, welche zwischen blau, violett, kupfern, messing, purpurn und grün schwanken kann.

Insgesamt sind die dunkelsten Rassen im Süden verbreitet, die hellsten im Nordosten Eurasiens (dies gilt vor allem für die Färbung des Unterrückens) Die südlichen Rassen sind im allgemeinen größer und haben kürzere Schwanzfedern als die nordöstlichen. (Dies ist anders als bei den meisten anderen Tierarten.)

Zur innerartlichen Verwandtschaft

Eine Sonderrolle innerhalb der Art spielt die ausschließlich in Kalifornien vorkommende "Gelbschnabelige Elster" Pica pica ssp. nuttallii (Audubon), die sich durch ihren gelben Schnabel und ihre geringe Größe von allen anderen Elster-Rassen unterscheidet. Manchmal wird ihr auch der Status einer eigenen Art eingeräumt. Die Aufspaltung der Art in eine gelb- und eine schwarzschnabelige Form liegt vermutlich viel weiter in der Vergangenheit als die Ausdifferenzierung der schwarzschnabeligen Rassen.

Ðber die Entstehung der einzelnen schwarzschnabeligen Rassen ist nichts Sicheres bekannt. Sicher scheint nur, daß P.p. ssp. hudsonia (Sabine), die schwarzschnabelige nordamerikanische Rasse, während der letzten Vereisung von Asien nach Nordamerika eingewandert ist. Es gibt allerdings auch Ornithologen, die die Meinung vertreten, daß P.p. hudsonia nicht mit den eurasischen Rassen verwandt ist. Neuere genetische Untersuchungen scheinen zu bestätigen, daß P.p. hudsonia näher mit P.p. nuttallii verwandt ist, als mit den eurasischen Unterarten.

Beschreibung der einzelnen Unterarten

Folgende Karte zeigt die Verbreitung der 17 Unterarten. Da sich selbst die Verbreitungskarten für die Art Pica pica erheblich unterschieden, habe ich mir nicht die Mühe gemacht, allzu genau zu zeichnen. Vermutlich sind die Verbreitungsgebiete für die Unterarten noch viel schlechter bekannt als die für die Art.

In den Grenzgebieten kommt es zu weitläufigen Mischpopulationen.

ungefähre Verbreitungsgebiete der Unterarten von Pica pica.

Ungefähre Verbreitungsgebiete der Unterarten von Pica pica.

Die Bedeutung der Farben ist dabei wie folgt:

P.p. asirensis P.p. bactriana P.p. bottanensis P.p. fennorum P.p. galliae
P.p. germanica P.p. hemileucoptera P.p. hudsonia P.p. jankowskii P.p. japonica
P.p. kamtschatica P.p. leucoptera P.p. mauritanica P.p. melanotos P.p. nuttallii
P.p. pica P.p. sericea      

Pica pica asirensis Bates

Kennzeichen: Rücken schwarz, Armschwingen dunkelblau, die Spitzen der innersten Federn grünlich.
Verbreitung: Asirgebirge, Südarabien.
Sonstiges: In anderer Literatur gehörte Südarabien deutlich sichtbar nicht mehr zum Verbreitungsgebiet der Elster.

Pica pica bactriana Bonaparte

Kennzeichen: Heller als die Nominatform, mit schmalerem Flügelsaum, stärkerem grünlichen Schiller auf den inneren Armschwingen. Mit großen Flügeldecken. Schwanz bronzefarben, nicht blau schillernd.
Verbreitung: Mittlere bis östliche ehemalige SSR, Stromgebiete von Wolga und Don, Ostukraine, Ufer des Asowschen Meeres östlich bis Astrachan, Nordkaukasus, Transkaukasien, Transkaspien, Westturkestan, mittlere Kirgisensteppe, Semipalatinsk, Afghanistan, Belutschistan.

Pica pica bottanensis Delessert

Kennzeichen: Größte Elster mit relativ kürzestem Schwanz. Unterrücken schwarz.
Verbreitung: Bhutan, Sikkim und die benachbarten Gebiete Osttibets.

Pica pica fennorum Lönnberg

Kennzeichen: Langflügeliger als die Nominatform (Flügellänge bei Männchen 190-221mm). Bürzel hellgrau, heller als bei der Nominatform.
Verbreitung: Nordost-Skandinavien, Finnland, nördliche europäische Teile der ehemaligen SSR.

Pica pica galliae Kleinschmidt

Kennzeichen: Flügelsaum an den Handschwingen breiter, Unterrücken dunkler als bei P.p.germanica und den skandinavischen Elstern.
Verbreitung: Frankreich, Belgien, Rheinland, Pfalz, Schweiz (dort teilweise seit 1915 ausgerottet).

Pica pica germanica Brehm

Kennzeichen: Kleiner und kurzflügeliger als die Nominatform.
Verbreitung: Thüringen bis Unterlausitz.
Sonstiges: Die Stellung dieser Unterart ist umstritten. Die meisten Ornithologen rechnen sie zur Nominatform.

Pica pica hemileucoptera Stegm.

Kennzeichen: Größer als P.p. bactriana und die Armschwingen grüner. Schwanz gelblich und grünlich schillernd. Erste Handschwinge ohne schwarzen Endfleck.
Verbreitung: Mittelsibirien: Altai, Sajangebirge, Nordwestmongolei, Ostturkestan, Sowjetisch-Turkestan, westlicher Tjan-Schan, Talas Alatau, Altaigebirge.

Pica pica hudsonia (Sabine)

Kennzeichen: Ÿhnlich den europäischen Formen. Armschwingen und mittlere und große Flügeldecken stahlblau, grünlich schimmernd.
Verbreitung: Alaska, westliche Hälfte des mittleren Teils von Nordamerika.

Pica pica jankowskii Stegm.

Kennzeichen: Das Blau der Armschwingen reiner und weniger violettstichig als bei P.p. sericea. Schwanz grün mit bläulich irisierenden Tönen.
Verbreitung: Südussurien, Sidemi, östliche Mandschurei.

Pica pica japonica

Pica pica japonica

Pica pica japonica Schlegel

Kennzeichen: Armschwingen und Flügeldecken mit violettblauem Schiller. Schnabel kurz und dick. (Gut auf dem Bild rechts zu erkennen.
Verbreitung: Kiushu, nördlich der Ariakibucht (Japan).

Pica pica kamtschatica Stejn.

Kennzeichen: Hellste und grünschillerndste Rasse. Die Handschwingen sind auf der gesamten Innenfahne weiß. Auf der ersten Armschwinge befindet sich ein ausgedehnter weißer Fleck. Armschwingen und Schwanz sind grünschillernd.
Verbreitung: Anadyrgebiet, Kamtschatka.

Pica pica leucoptera Gould

Kennzeichen: Größer als P.p. hemileucoptera, noch mehr Weiß in den Schwingen. Unterrücken weiß.
Verbreitung: Südlich des Baikalsees, Nordostmongolei, Nordwestmandschurei.

Pica pica mauritanica Malherbe

Kennzeichen: Dies ist die kleinste und dunkelste Elsternrasse (Flügellänge bei Männchen 152-172mm). Die Flügel schillern dunkel grün und purpurn. Der Bürzel ist immer schwarz. Hinter den Augen befindet sich ein gut sichtbarer nackter kobaltblauer Hautfleck.
Verbreitung: Nordwestakrika (Marokko, Algerien, Tunesien).

Pica pica melanotos Brehm

Kennzeichen: Unterrücken schwarz mit gelegentlich angedeutetem Bürzelband. Schwanz gelblichgrün schillernd. Flügellänge bei Männchen 181-197mm.
Verbreitung: Iberische Halbinsel.

Pica pica nuttallii (Audubon)

Kennzeichen: Gelbschnäblig. Kleiner als P.p. hudsonia.
Verbreitung: Kalifornien.

Pica pica pica L. (südschwedische Elster)

Verbreitung: Südschweden, Dänemark, England, Polen, westliche europäische Teile der ehemaligen SSR, Balkan. Letzter Nachweis in Irland im 17.Jh..

Pica pica sericea Gould

Kennzeichen: Kurzschwänziger als die Nominatform und mit mehr violett-purpurn schillernden Flügeln und Schwanz. Unterrücken grau, nicht weiß.
Verbreitung: Amurgebiet und Ussuriland, Korea, Ostchina, Alan-schan, nördliches Ningsia und Kansu, Annam, Taiwan, Hainan.

Der Lebensraum der Elstern

Der Schwerpunkt der Verbreitung der Elstern liegt in halboffenen Landschaften mit kurzgrasigen Wiesen, Hecken, Dorngebüschen, Galeriewäldern usw.. Große Wälder werden ebenso gemieden wie weite offene Landschaften. Offene Felder werden nicht nur nicht besiedelt, sondern normalerweise auch nicht überflogen. Außerdem meidet sie Sandböden, steile Hänge, felsige Gegenden.

Die Elster kommt sowohl auf den Ebenen wie im Gebirge vor. Im Himalaya kommt sie noch bis in 4000m Höhe vor. P.p. bottanensis geht bei der Nahrungssuche bis auf über 5500m (diese Höhe wird unter den Rabenvögeln ansonsten nur noch durch den Kolkraben (Corvus corax) und die Alpendohle (Pyrrhocorax graculus) erreicht.

Insbesondere folgt die Elster dem Ackerbau, der für sie geeignete Landschaften erschaffen hat. Die Flurbereinigung in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg hat allerdings dazu geführt, daß ländliche Gebiete der Elster immer weniger zusagten. Auf den weitläufigen Agrarlandschaften ist sie in Konkurrenz mit der Aaskrähe unterlegen. Deshalb liegt das Hauptverbreitungsgebiet der Elstern heutzutage in Deutschland in Ortschaften oder an größeren Straßen, jedenfalls in unmittelbarer Nähe des Menschen. (Insbesondere in Vierteln mit Einfamilienhäusern mit Garten.) Früher war sie dagegen ein Charaktervogel der Feldfluren. In Stadtzentren ohne Grün fehlt sie dagegen nach wie vor völlig.

Ein weiterer Standortfaktor für Elstern sind Krähenschwärme und Habichte. Der Habicht ist der Hauptjäger von Elstern. Elstern versuchen, von seinem Horst einen Abstand von mehr als 1km einzuhalten.

 

Kurzbeschreibung der Elster

Feldkennzeichen

Elster

Elster

Die Elster unterscheidet sich von allen anderen Rabenvögeln durch ihren langen, gestuften (d.h. die Schwanzfedern haben eine deutlich unterschiedliche Länge) Schwanz. Dieser ist häufig so lang wie der gesamte Rest des Körpers, auf jeden Fall aber länger als die Flügel.

Die Vögel besitzen ein auffallend kontrastreiches schwarz-weißes Gefieder. Bauch, die Flanken und die Schultern sind weiß. Die Handschwingen sind ebenfalls größtenteils weiß gezeichnet. Der Rest des Gefieders ist schwarz, wobei die Schwung- und die Schwanzfedern in anderen Farben schillern. Bei den europäischen Rassen sind die Schwungfedern bläulich und die Schwanzfedern grünlich.

Verglichen mit den meisten anderen Rabenvögeln (Gattung Corvus) ist die Elster relativ zierlich. Sie ist allerdings größer als der Eichelhäher (Gattung Garrulus).

Ihr Flug ist unregelmäßig flatternd und wirkt langsam und unbeholfen. Auf dem Boden bewegt sie sich hüpfend, oft seitlich, fort.

Das Federkleid

Der Adulten

Das Federkleid der Männchen und Weibchen ist gleich.

Kopf, Vorderrücken, die inneren Schulterfedern, die Kehle und die Vorderbrust, die Aftergegend und die Unterschwanzdecken sind rein schwarz. Die Federn auf den Kopf irisieren manchmal grün, selten bronzefarben.

Die Oberschwanzdecken sind ebenfalls schwarz, schillern aber bläulich und grünlich, manchmal auch violett oder purpurn. Der Schwanz ist stark gestuft: Die Länge der äußersten Schwanzfedern beträgt nur ca. 56% der Länge der mittleren Schwanzfeder.

Die Färbung des Bürzelgefieder schwankt von dunkelgrau bis weiß (gegen den Osten hin).

Die Handschwingen haben eine dunkel graubraune Außenfahne, die vor allem bei den inneren Federn stark grünlichblau schimmert. Die Innenfahnen der Handschwingen sind größtenteils weiß. Die der inneren sind an der Basis und an der Spitze schwarz, bei den äußeren zieht sich das schwarze Ende als schwarzer Saum weit nach innen. Der schwarze Basalteil der Innenfahnen der Handschwingen ist bei den inneren Federn größer als bei den äußeren.

äußere Handschwingen, links juvenil, rechts adult

Ÿußere Handschwingen, links juvenil, rechts adult.

Die Armschwingen sind dunkel graubraun. Die erste (äußerste) Armschwinge hat auf der Innenfahne oft noch einen weißen Fleck. Die ersten fünf Armschwingen haben auf den Außenfahnen einen intensiven dunkelblauen metallischen Schimmer. Bei den inneren Armschwingen dehnt sich dieser auch auf den sichtbaren Teil der Innenfahnen aus.

Handdecken, Daumenfittich, Caraldecke, Große Armdecken und Armschwingen sind dunkel mit bläulich-(grünlich)-metallischem Schimmer. Dieser wird von außen nach innen immer grünlicher. Mittlere Armdecken und Randdecken sind dunkel und an den Spitzen matt violett schimmernd, ebenso wie die Deckfedern der Unterflügelseite.

Im Frühling werden die Farben matter und weniger schillernd. Auf den Außenfahnen der Handschwingen gehen sie fast ganz verloren. Am schillerndsten sind mehrere Jahre alte Vögel, insbesondere die Männchen, kurz nach der Mauser.

Das Bild rechts zeigt die äußeren Handschwingen eines juvenilen Vogels (links) und eines adulten (rechts). Die ungefähren Konturen des weißen Flecks auf der Innenfahne sind eingezeichnet. Der schwarze Saum am Rand der Innenfahne des adulten ist leider von mir schlecht getroffen worden: Er verschmälert sich nicht so stark, sondern ist gleichmäßiger breit. (Die Treppchen im Bild tun mir leid. Mit aliasing hatte das Bild die 5-fache Größe.)

der Jungen

Die Nestlinge kommen wie bei allen Singvögeln fast nackt zur Welt.

Beim Jugendkleid der Elster ist das Farbmuster wie beim adulten. Der Schwanz ist aber kürzer und glanzlos. Hinter dem Auge befindet sich häufig ein unbefiederter bläulichgrauer Hautfleck. Die äußeren Schulterfedern sind oft nicht reinweiß, sondern etwas grau. (Dies kann man auf dem Bild mit den Jungvögeln erkennen.)

Die weißen Flecken auf den Innenfahnen der äußeren Handschwingen reichen nicht so weit zur Federspitze wie bei den Adulten. (Dies ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen Juvenilen und Adulten.) Die Armschwingen zeigen nur im mittleren Bereich blauen Glanz. Die äußerste Armschwinge (AS1) trägt fast immer einen weißen Fleck, manchmal auch die zweite (AS2) oder sogar die dritte (AS3) darauf folgende Feder.

Gefiederaberrationen

kommen häufig vor. Insbesondere Albinismus (weiße Vögel), Leukismus (semmelgelbe Vögel) und Schizochroismus. Bei letzterem sind die sonst schwarzen Gefiederteile grau, braun, rot- oder rostbraun.

Diese Gefiederaberrationen können auch nur Teile des Vogels betreffen. So kommt es bei Jungvögeln häufig vor, daß die Handschwingen vollständig weiß sind. Es kommt aber auch Totalalbinismus (mit roten Augen vor), vermutlich bei jungen häufiger als bei alten Vögeln.

Abgesehen von diesen Aberrationen gibt es einige, die bisher an einzelnen Vögeln beobachtet worden sind. (Z.B. braun, Brust und Bauch weiß, Kopf und Nacken blaßbraun.)

Die Mauser

Der Beginn der Mauser bei den Adulten Vögeln kann zeitlich erheblich schwanken. Zunächst beginnt die Mauser bei den einjährigen Vögeln und den vorjährigen Nichtbrütern im Juni. Danach folgen, je nachdem, wann die Brut beendigt wurden, die Altvögel im Juli bis spätestens Ende August. Die Mauser der ausgeschlüpften Jungvögel beginnt im Zeitraum Juli bis August.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Vollmauser und Teilmauser. Das Mausern beginnt bei den diesjährigen Jungvögeln mit einer Teilmauser. Dabei wird das Kleingefieder und die Flügel- und Schwanzdecken ausgetauscht, während das Großgefieder der Flügel und des Schwanzes bleibt. Ab dem ersten Lebensjahr wird eine Vollmauser durchgeführt. Bei der Vollmauser wird das gesamte Federkleid ausgetauscht.

Die Vollmauser dauert ungefähr bis gegen Neujahr.

Zum Ablauf der Vollmauser s. [Bäh].

Gewicht und Größe

Die folgenden Zahlen stammen aus [Bäh]. Die Angaben sind in Millimetern. Es wurden Mittelwert und Standardabweichung ausgerechnet. Die untersuchte Unterart war die Nominatform P.p. pica.. "Juv." bedeutet "juvenil", "ad." bedeutet "adult".

  Weibchen (juv.) Weibchen (ad.) Männchen (juv.) Männchen (ad.)
Flügel 180,7±6,4 184,1±4,8 189,4±5,4 194,6±4,3
Schwanzlänge 212,6±9,8 230,7±10,1 225,0±9,7 247,7±9,7
Schwanzstufung 92,9±6,6 108,3±7,5 100,0±7,5 118,7±8,3
Schnabellänge 30,5±1,4 30,2±1,4 33,3±1,5 33,2±1,6
Schnabelhöhe 11,6±0,6 11,6±0,5 12,6±0,5 12,7±0,6
Lauf 45,2±1,9 45,4±1,6 48,0±1,6 48,2±1,6

Die Schwanzstufung ist der Abstand der Spitze der äußersten Schwanzfeder zur Spitze der innersten (längsten) Schwanzfeder bei zusammengelegtem Schwanz.

Das Schlüpfgewicht der Elstern beträgt ca. 7g. Nach zwei Wochen erreicht es Werte um 150g (abhängig vom Nahrungsangebot im aktuellen Jahr), nach drei Wochen um die 185g. Dies ist das Ausfliegegewicht. Es beträgt ca. 80% des Gewichtes der Adulten.

Das Gewicht der Adulten schwankt jahreszeitlich bedingt. Es beträgt bei den Weibchen ca. 185-200g, bei den Männchen ca. 190-225g. Die höchsten Werte werden dabei beim Männchen im November erreicht, beim Weibchen vor der Brut.

Gewichtsschwankungen von P.p. pica

Gewichtsschwankungen von Pica pica über das Jahr. Oben die Kurve für das Männchen, unten die für das Weibchen.

Im Bild sind die Werte aus [Bäh] aufgetragen. Die Einheit auf der Ordinate ist das Gramm. Das Männchen ist in der Regel etwas schwerer als das Weibchen, lediglich kurz vor der Brut kann das Gewicht des Weibchens das des Männchens übersteigen. Angaben über Weibchen im September liegen offensichtlich nicht vor. Unklar ist mir, wieso das Gewicht des Weibchens auch noch im Mai so hoch ist. Laut meiner Literatur sind spätestens Ende April alle Eier gelegt.

Alter, Lebenserwartung, Feinde

Das höchste beobachtete Alter freilebender Vögel beträgt 15 Jahre. Daten über in Gefangenschaft gehaltenen Elstern liegen mir nicht vor.

Die Lebenserwartung beträgt aber nur ca. 2-4 Jahre. Sie ist bei Männchen deutlich höher als beim Weibchen. Die Wahrscheinlichkeit, das nächste Jahr zu überleben, ist für Jungvögel am kleinsten.

Hauptmortalitätsfaktor ist in vielen Gebieten die Bejagung durch den Menschen. Der wichtigste natürliche Feind ist der Habicht. Andere Greifvögel (Mäusebussard, Waldkauz, Sperber-Weibchen) erlegen nur gelegentlich eine Elster. Vierbeinige Räuber schlagen vor allem frisch flügge gewordene Jungvögel. Als Todesursache kommen - außer Krankheit und Hunger - außerdem noch Stromschlag und Vergiftung durch bestimmte Insektizide in Frage. Nestlinge werden durch alle möglichen Nestplünderer gefressen (Rabenkrähen, Marder, Katzen, Eichhörnchen).

 

Nahrung und Nahrungserwerb

Nahrung

Elstern sind Allesfresser. Ihre Nahrung ist ungefähr zur Hälfte tierische Nahrung. Diese besteht zum größten Teil aus Insekten und anderen Wirbellosen wie Regenwürmern und Schnecken (während der Brutzeit ca. 95%). Nicht verschmäht werden aber auch kleine Wirbeltiere bis ungefähr zur Größe einer Feldmaus, darunter Nestlinge und Kleinvögel, Kleinsäuger und Echsen. Ebenso plündern Elstern Gelege anderer Vögel oder plündern die Nahrungsdepots von anderen Vögeln wie Würgern. Außerdem fressen sie ganzjährig Aas, insbesondere von Verkehrsopfern.

Beim Auffinden fremder Gelege, und auch bei der Jagd nach Kleintieren sind Elstern recht geschickt. Letzteres geschieht auf dem Boden, also nicht wie bei Raubvögeln durch einen überraschenden Anflug.

In besiedelten Gebieten machen sich Elstern über Kompost- und Abfallhäufen her und fressen Fleischreste, Brot, Teigwaren, Käse, Eierschalen usw.. Solche Nahrung kann bei Stadtelstern rund die Hälfte der gesamten Nahrung ausmachen.

Insbesondere im Herbst und im Frühjahr wird diese tierische Nahrung ergänzt durch Früchte und Samen (Getreide, insbesondere Weizen und Mais, Hülsenfrüchte, Eicheln, Nüsse, Bucheckern usw.).

Zu welchen Teilen die Vögel sich von welcher Nahrung ernähren, schwankt jahreszeitlich bedingt und individuell bedingt sehr stark, weshalb ich hier auf eine Aufschlüsselung nach Prozenten verzichte. Elstern richten sich sehr stark nach dem aktuellen Angebot. Liegt im Revier z.B. ein ungespritztes Kartoffelfeld, so kann die Ernährung auf fast 100% Kartoffelkäfer umgestellt werden. Hat eine Elster erst einmal zwei Amselnester geplündert, so hat sie "einen Blick für Amselnester" bekommen. Bei innerstädtisch lebenden Elstern beträgt der durchschnittliche Anteil an Kleinvögeln in der Nahrung 5-8%.

Im Gegensatz zu den erwachsenen Vögeln werden die Jungen fast ausschließlich mit tierischer Nahrung gefüttert. Auch hier werden größtenteils Insekten und Insektenlarven verfüttert.

Nahrungssuche

Während der Nahrungssuche befindet sich die Elster meistens auf dem Boden, wo sie Kleintiere und Insekten jagt, indem sie ihnen hinterherhüpft oder rennt. Ebenso werden kleine Steine (bis zur Größer einer Faust) oder Grasbüschel umgedreht, mit dem Schnabel im Boden gestochen oder mit den Füßen gescharrt.

Regelmäßig werden Straßenränder und Bahntrassen, ebenso wie Ufer von Gewässern oder Pausenhöfe von Schulen nach Abfall und Aas abgesucht. Die Rabenvögel und darunter insbesondere die Elster bewegt sich ohne Scheu vor den Autos auf den Standstreifen der Autobahnen. Ihr Hauptinteresse gilt dabei kleinem Aas, aber auch größere tote Tiere werden nicht verschmäht. Diesen hackt die Elster meist zuerst die Augen aus.

Selten werden bei günstiger Gelegenheit sogar Fische im Flug aus dem Wasser gefischt.

Auf dem Land pickt die Elster häufig auch Ungeziefer von Schafen oder Rindern. Manchmal lassen die Weidetiere die Elster sogar ihre Augenwinkel nach Ungeziefer absuchen.

Beim Auffinden von fremden Nestern ist die Elster relativ geschickt. Ornithologen haben so beobachtet, daß einzelne Elstern sie erkannten und ihnen bei ihren Rundgängen, die sie zu allen möglichen Brutplätzen führten, folgten.

Bei der Ernte von Früchten haben Elstern wegen ihrem Gewicht häufig Probleme.

Insgesamt kann man wohl sagen, daß die Elstern beim Nahrungserwerb typische Opportunisten sind: Sie nehmen, was gerade verfügbar ist. Und genauso verhalten sie sich auch: Sie streifen umher und warten auf sich bietende Gelegenheiten.

Nahrungsaufnahme

Elster beim Fressen eines Vogels

Elster beim Fressen eines Vogels.

Insekten werden meist als ganzes verschlungen. Wespen vorher gründlichst mit dem Schnabel zerquetscht.

Größere Tiere werden durch ein oder durch beide Füße am Boden festgehalten. Zunächst werden sie durch Schnabelhiebe, meist gegen den Rumpf, oder durch das Schleudern gegen harte Gegenstände getötet. Kleinvögel werden vor dem Fressen säuberlich gerupft.

Unverdauliches wird in Form von Speiballen wieder ausgeschieden.

Nahrungsspeicherung

Elstern legen das ganze Jahr über, selbst während der Großzucht der Jungen, Nahrungsdepots an. Versteckt werden vor allem Objekte aus dem Umfeld des Menschen (Tierfutter, Kompost und Abfälle, Hundekot, Pflanzenzwiebeln), seltener Eicheln oder Aas.

Bei der Suche nach einem geeigneten Ort zum Verstecken der Nahrung achtet die Elstern auf anwesende Krähen, denn diese vor allem plündern Elsterndepots. Schließlich wird mit dem Schnabel ein kleines Loch ins Gras geschlagen, die Nahrung dort hineingelegt, und das Loch dann wieder mit Erde und Pflanzen zugedeckt. In städtischen Bereichen wird die Nahrung auch unter Dachziegeln u.a. versteckt.

Im Gegensatz zu den Hähern scheint die Elstern ihre Vorräte aber nur relativ kurzfristig zu benutzen. Meist werden die Depots innerhalb von 10 Tagen wieder ausgehoben. Dafür scheint sie sich aber an alle Verstecke genau erinnern zu können.

Dieses Verhalten des Sammelns und Versteckens wird auch an anderen Gegenständen praktiziert. Deshalb werden Elstern auch häufig als diebisch bezeichnet. Ein ganz klein bißchen mehr Informationen darüber findet man in der Datei über von Elstern angerichtete Schäden.

Nahrungserwerb und Intelligenz

Im Allgemeinen nimmt man an, daß der recht vielfältige Nahrungserwerb von Elstern (oder allgemeiner von Rabenvögeln) mit ein Grund dafür war, daß eine höhere Intelligenz für diese Tiere vorteilhaft ist. Aus diesem Grund habe ich einen kurzen Abschnitt darüber in dieser Datei eingefügt.

Intelligenz bei Tieren zu beurteilen, ist oft nicht einfach, da viele Verhaltensweisen auf den ersten Blick intelligent erscheinen, sich bei genauerer Untersuchung dann aber als instinktiv durchgeführt herausstellen. In diesem Fall werden solche Verhaltensweisen auch dann durchgeführt, wenn sie aufgrund der Umstände eigentlich sinnlos sind.

Konkrete Untersuchungen über die Intelligenz von Elstern wurden an der Ruhr-Universität in Bochum durchgeführt, wo man ihre Objektpermanenz getestet hat. Hierbei handelt es sich um die Fähigkeit, sich an nicht sichtbare Objekte zu erinnern oder ihre Existenz zu folgern. Die Objekt-Permanenz wird in Stufen bis zur Stufe 6 gemessen, bei der die Tiere die Ortsverlagerung eines Objektes, welches nicht permanent zu sehen war, nachvollziehen. Im allgemeinen erwartet man von Tieren, die Nahrung verstecken und horten eine hohe Objektpermanenz. Elstern erreichten dann auch in der Tat die höchste Stufe 6.

Außerdem wurden noch Spiegelexperimente durchgeführt. Und auch hier sieht es so aus, als würden Elstern sich im Spiegel selber erkennen, und das Spiegelbild nicht für einen Artgenossen halten.

Von der Pressestelle der Ruhr-Universität ist die gesamte Untersuchung unter dem Titel Sich selbst vis-ý-vis: Was Elstern wahrnehmen im Netz veröffentlicht worden.

Intelligenz ist nicht nur praktisch, um sich an versteckte Nahrungsvorräte zu erinnern, sondern auch beim Plündern von Nestern. Hier gehen Elstern häufig mit einer Perfidie ans Werk, die man normalerweise nur uns Menschen zutrauen würde.

 

Lautäußerungen

Elstern haben ein weites Stimmspektrum. Sie sind auch in der Lage, die Laute anderer Tierarten täuschend echt nachzuahmen. Aus diesen Gründen ist es schwierig, die Lautäußerungen der Elster schriftlich zu beschreiben.

Schäckern

Am bekanntesten ist das sog. "Schäckern" oder "Schackern", ein mehr oder weniger schnell aufeinanderfolgendes leicht krächzendes "schäck-schäck-schäck-schäk" (im englischsprachigen Raum schreibt man "mag-mag-mag-mag").

Das Schäckern wird vor allem von den Reviervögeln vorgetragen, wenn jemand in ihr Revier eindringt, aber auch von Nichtbrütern, wenn Gefahr droht. Es dient also als Warn- und Alarmruf. Es kann, wenn man im Revier stehenbleibt, umermüdlich und in wachsender Lautstärke vorgetragen werden.

Geschäckert wird außerdem beim Angriff auf Reviereindringlinge, wie z.B. beim Hassen auf Raubvögel.

Das Schäckern wird um so schneller und abgehackter, je größer die Erregung der Tiere ist. Bei langsamem Schäckern suchen anwesende Vögel die Gefahrenquellen, bei schnellem Schäckern fliehen sie meist sofort.

Bettelrufe

Der Bettelruf des Weibchens klingt ähnlich wie der Standortruf der Jungvögel. Er wird vom Weibchen auch häufig als allgemeiner Kontaktruf gebraucht.

Die Nestlinge betteln mit einem hohen kreischenden "twiit".

Der Standortruf der Jungvögel

Nachdem sie ca. 3-4 Wochen alt sind, melden sich die Jungvögel bei ihren Eltern durch einen zweisilbigen Ruf, der ähnlich wie "jschiejäk", "tschjuk" oder "tschjuk-juk" klingt. Mit diesem soll den Eltern vermutlich der Standort des Jungvogels mitgeteilt werden und sie herbeirufen.

Nach der Absonderung der Vögel von den Eltern wird dieser Ruf nicht mehr benutzt.

Schwatzen und Plaudern

Verpaarte Vögel lassen häufig ein leises an den Partner gerichtetes Plaudern hören. Dieses dient vermutlich nur der Festigung der Partnerschaft. Man findet dieses Verhalten bei allen Rabenvögeln.

Dieser Plaudergesang variiert individuell und zeitlich sehr stark. Er kann mal eher rhythmisch sein, mal ein arhythmisches Geplauder. Oft enthält er auch weiche Trillerlaute und hohes Pfeifen. Einzelne Vögel bauen die Imitationen anderer Tiere (Singvögel, Heuschrecken) ein. In menschlicher Obhut aufgewachsene Elstern imitieren auch menschliches Pfeifen, Lachen oder einzelne Worte.

Vermutlich wegen diesem Plaudergesang steht die Elster im Ruf, klug zu sein, hat aber auch den Beinamen "geschwätzig" bekommen.

Reviermarkierung

Wie im Abschnitt über das Territorialverhalten bereits vermerkt, gibt es bei den Elstern einen besonderen Ruf, mit dem Paare ihr Revier für sich reklamieren. Er klingt ungefähr wie "kia" oder "kjää".

Die Vögel präsentieren sich dabei oft in der Mitte des Reviers gut sichtbar auf den höchsten Zweigen eines Baumes.

Weitere Lautäußerungen

Es ist nicht verwunderlich, daß es noch eine ganze Reihe weiterer lautlicher Ÿußerungen gibt, die ich nicht alle wiedergeben kann. Am häufigsten hört man noch ein langgezogenes "tschark", "tschirk", "tschirrl" oder "tschrara". Dieses kann je nach Intonation (weich, hart, lang, kurz) verschiedene Bedeutungen haben. So kann es als Angriffsruf gerufen werden, aber auch bei der Flucht, oder im Flug als Aufforderung an den Partner, mitzufliegen.

 

Sexual- und Territorial-Verhalten

Elstern leben in zwei verschiedenen Sozialformen. Einerseits leben Brutpaare während der Brutsaison in ihren eigenen Revieren, abseits von anderen Vögeln. Im Winter dagegen bilden Elstern insbesondere an geeigneten Schlafplätzen Scharen von einem Dutzend bis zu ca. 100 Vögeln. Nichtbrüter schließen sich auch im Sommer zu solchen Scharen mit bis zu 13 Vögeln zusammen.

Geschlechtsreife

Elstern werden bereits im ersten Herbst ihres Lebens geschlechtsreif. Sie schließen sich dann einer Nichtbrüter-Gemeinschaft an. Nicht alle Elstern verpaaren sich in dieser Zeit schon. Nur knapp die Hälfte der Männchen und gut die Hälfte der Weibchen brütet im Frühling des nächsten Jahres.

Paarbildung

Elstern leben in lebenslanger Monogamie. Lebenslang bedeutet hier: Solange beide Partner am Leben sind. Stirbt einer der Partner, so wird er selbst in der Brutsaison meistens schnell durch einen partnerlosen einjährigen Vogel ersetzt. Bei wiederholt erfolglosen Bruten kann es ebenfalls zu einem Partnerwechsel kommen.

Die Verpaarung der Elstern geschieht relativ unauffällig im Herbst in der Nichtbrütergemeinschaft. Die künftigen Partner verbringen mehr und mehr Zeit miteinander und bilden schließlich ein Paar. Besondere Verhaltensweisen sind dabei bisher nicht beobachtet worden. Auch Umpaarungen geschehen ähnlich unauffällig.

Verpaarte Vögel beginnen bereits im Herbst, gemeinsam mögliche Brutplätze zu inspizieren. Ansonsten sind sie genau wie die anderen Vögel alleine auf Nahrungssuche.

Hat ein Elsternpaar erst einmal ein Revier gewählt, so bleibt es diesem, sofern die Bruten erfolgreich verlaufen, Zeit seines Lebens treu. Elstern sind also ausgesprochen standorttreue Vögel.

Nistplatzwahl

Genau wie bei neuverpaarten Vögeln beginnt die Inspektion der möglichen Nistplätze bei alten Paaren oft bereits im Oktober. Die Inspektionen dauern den Winter über an: Das Paar überprüft alte Nester, indem es darin herumwerkelt. Trockenheit und Temperaturen unter -4ƒC scheinen dabei insbesondere auf das Männchen aktivierend zu wirken.

Mögliche Nistplätze werden durch das Weibchen häufig durch Flügelzittern (Betteln) angezeigt, durch beide Vögel manchmal durch Schackern oder einen speziellen Nestruf, durch Schwanzzittern, blinken oder flaggen.

Bereits im Januar kann es zu "Grundsteinlegungen" kommen. Der eigentliche Nestbau beginnt aber in Mitteleuropa erst Mitte Februar. Bei neuvermählten Paaren beginnt der Nestbau mit ausgedehntem Balzen. Altvermählte Paare scheinen dagegen direkt zum Nestbau zu schreiten.

Als Nistplätze werden zwei Orte bevorzugt. Einerseits werden die Nester häufig in die schwer zugänglichen obersten Zweige von hohen Laubbäumen gebaut (in einer Höhe von 12-30m)). Dort sind sie zwar gut sichtbar, aber kaum zu erreichen. Ein solcher Ort wird von den Elstern in städtischen Gebieten gerne gewählt. Die Baumart scheint bei der Nistplatzwahl keine große Rolle zu spielen. In Skandinavien werden z.B. Nadelbäume bebaut, in Mitteleuropa meist hohe Laubbäume wie Pappeln. Wichtig scheint zu sein, daß die Vögel von ihrem Nest einen guten Ðberblick über die Umgebung haben.

Andererseits bauen Elstern auch niedrige Nester in dichtem dornigen Gebüsch oder in dornigen Hecken (in einer Höhe von 3-4m, in baumarmen Gebieten sogar oft nur wenige Zentimeter über dem Boden). Und zwar wird ein solcher Ort hauptsächlich von auf dem Land lebenden Elstern gewählt, selbst wenn dort geeignete hohe Bäume vorhanden sind.

Selten, aber lokal gehäuft, werden auch andere Standorte wie Stahlgitterkonstruktionen, Eisenbahn-Leitungsmasten etc. als Nistplätze gewählt.

Der größte Nestplünderer von Elstern-Nestern ist die Aaskrähe (Corvus corone, vertreten durch die beiden Unterarten Rabenkrähe und Nebelkrähe). Wird ein Paar beim Nestbau durch Aaskrähen belästigt, legt es an anderer Stelle ein neues Nest an.

Das Nest

Querschnitt durch ein Elsternnest

Querschnitt durch ein Elsternnest: Nistmulde (grün) aus feinem Wurzelwerk, Unterbau der Nistmulde (gelb) aus feiner Erde und feinen Zweigen. Darum ein sparriger Bau aus Zweigen und Ÿsten.

Das Nest sieht von außen relativ lose und schlampig aus, ist aber sorgfältig zusammengebaut. Es besteht aus einer Außenhülle und einer Haube aus groben Zweigen, und einer napfförmigen, feinen Nestmulde.

Beide Vögel sind ungefähr zu gleichen Teilen in den Nestbau involviert. Dabei ist das Männchen hauptsächlich mit der Heranschaffung neuen Baumaterials beschäftigt, das Weibchen mit der Verbauung dieses. Die mittlere Nestbaudauer beträgt 21d.

Der 35-75cm breite Außenbau besteht aus sparrigen, trockenen, oft verzweigten Zweigen, ungefähr in Bleistiftstärke. Das lose Aussehen des Außenbaus kommt vermutlich daher, daß die Enden der Zweige frei nach außen abstehen.

Der Unterbau der Nistmulde besteht aus feiner Erde, und feinen Reisern (in der Zeichnung gelb). Die Nestmulde selber (in der Zeichnung grün) wird aus feinem Wurzelwerk (selten wohl auch Tierhaaren, Fäden etc.) gebaut, welches zu einem einheitlichen Geflecht verarbeitet wird. Hierdurch entsteht eine gut wärmeisolierende Schicht, welche es der Elster erlaubt, selbst in sehr strengem Klima früh zu brüten. Die Zeichnung habe ich nur sehr schlampig nach dieser Beschreibung angefertigt.

Die Nistmulde hat einen Durchmesser von ca. 135mm, und eine Tiefe von ca. 100mm.

Elsternnest

Elsternnest

Die meisten, aber nicht alle Nester besitzen einen haubenartigen Ðberbau, ebenfalls aus sparrigen Zweigen. Dieser hat einen, oft auch zwei seitliche Ausgänge. Das Fehlen der Haube scheint meist auf den Mangel an passendem Baumaterial oder der Unerfahrenheit des Paares zurückzugehen. Die Haube soll das Gelege insbesondere vor Ðbergriffen durch Krähen oder anderer Raubvögel schützen

Insgesamt ist das Elsternnest durch seine in Stadtgebieten exponierte Lage und seine charakteristische Form sofort von allen anderen Nestern zu unterscheiden.

Von einem Paar werden häufig mehrere Nester angefangen, insbesondere, wenn das Paar beim Bau eines Nestes gestört wird. Im Laufe ihres Zusammenseins werden oft viele Nester vollendet, auch wenn zum Brüten häufig alte Nester ausgebessert werden. Mit dem Bau der vielen Nester erfüllen die Elstern eine wichtige ökologische Funktion, denn einige andere Vogelarten wie Waldohreule, Turmfalke und Baumfalke benötigen verlassene Nester der Elster oder der Rabenkrähe zum Nisten.

Balz und Paarung

Vereinzelte Begattungen finden schon während des Nestbaus statt. Während der Legezeit in der zweiten Aprilhälfte (bei einer normalen Brut) vergrößert sich die Frequenz stark. Zu dieser Zeit wird auch das Bettelverhalten des Weibchens laut und auffällig.

Bei der Paarungsvorbereitung nähert sich das Männchen dem Weibchen von hinten oder kreisförmig mit hochgehaltenem oder vorgestrecktem Kopf, auf jeden Fall aber mit teilweise gespreiztem Gefieder. Welche Teile der Gefieders abgespreizt werden, darüber habe ich verschiedene Angaben gelesen. In [Bäh] ist es das Rückengefieder, in [Glu] das weiße Unterseitengefieder.

Außerdem kann das Männchen dabei leise singen. Es flaggt und blinkt. Das Weibchen duckt sich, wenn es paarungsbereit ist, gestreckt an den Boden und bettelt mit zitternden Flügeln.

Durch Betteln kann die Paarung auch vom Weibchen eingeleitet werden, auch wenn dies nicht die Regel ist.

Ðber die Anzahl der Begattungen während einer Saison schwanken meine Angaben zwischen "insgesamt nur ca. 3mal" bis zu "mehrmals täglich".

Die wichtigsten Balz-Rituale stelle ich im folgenden kurz zusammen.

Betteln

Elstern zeigen dasselbe Bettelverhalten wie andere Vögel auch. Meist bettelt das Weibchen, selten auch das Männchen.

Beim Betteln stellt sich das Weibchen geduckt oder hoch aufgerichtet vor das Männchen, streckt die angewinkelten Flügel ab und zittert damit. Dabei stößt es sehr hohe Bettelrufe aus und sperrt den Schnabel auf.

Das Männchen reagiert häufig mit dem Anlegen des Scheitelgefieders. (Dies ist ansonsten eine Aggressionsgeste.)

Paarflug

Bei diesem bei vielen Rabenvögeln verbreiteten Verhalten fliegen die beiden Partner mit relativ synchronen Bewegungen umher, meist in dem für Elstern typischen wellenartigen Flug. Oft scheint es so, als würde das Männchen das Weibchen zum Nistplatz führen.

Blinken und Flaggen

Diese Verhaltensweisen dienen zur friedlichen Kommunikation zwischen den Partnern, können aber auch gehemmte Agressivität ausdrücken. Sie können sowohl vom Männchen wie vom Weibchen ausgeführt werden.

Der Vogel senkt dabei den Kopf und hebt die weiterhin geschlossenen Flügel schräg vom Rücken ab. Mit den Flügelfedern wird dabei gefächert. Gleichzeitig wird der Schwanz ruckartig nach oben und unten (beim Flaggen) oder nach links und rechts (beim Blinken) geschlagen, und ein weiches "tscha(r)k" ausgestoßen.

Bei agressivem Blinken und Flaggen ist die Schwanzbewegung stärker ausgeprägt, die Flügelbewegung schwächer und das Scheitelgefieder angelegt. Außerdem werden Kopf und Rumpf angehoben.

Eiablage, Eier und Bebrütung

Der Legebeginn schwankt selbst innerhalb Europas beträchlich. In Mitteleuropa liegt der durchschnittliche Legebeginn für Erstgelege am 8.April. Selbst in normalen Jahren können die Vögel aber auch schon bis zu einen Monat früher anfangen.

Wird ein Gelege vernichtet, so kann ein Elsternpaar ein Nachgelege (oder Ersatzgelege) produzieren. Wird dieses ebenfalls vernichtet kann sogar noch ein zweites Nachgelege und in Ausnahmefällen noch ein drittes gemacht werden.

In den Tagen der Eiablage ist der Zusammenhalt des Paares am stärksten. Die beiden Vögel trennen sich kaum. Dies stellt einerseits sicher, daß die Eier befruchtet sind, andererseits verhindert das Männchen dadurch auch, daß andere Männchen sein Weibchen begatten.

Das Gelege wird erst nach der Ablage des letzten Eis voll bebrütet. In der Zeit davor verbringt das Weibchen noch viel Zeit außerhalb des Nests. Es wird ungefähr jeden Tag ein Ei gelegt.

Die Eier sind oval, manchmal aber auch kurzoval, langoval oder spitzoval. Von der Farbe sind sie gewöhnlich blaßgrünlich bis lehmfarben. Sie sind von dichten bräunlichgrauen bis olivgrünen Flecken bedeckt. Die Farbe und Zeichnung kann aber in weiten Grenzen schwanken.

Die Eier sind ca. 33-34mm lang und 23-24mm breit. Das Frischvollgewicht beträgt ca. 8-12g.

Typische Gelegegrößen sind 4-7 Eier, bei sehr gutem Nahrungsangebot auch bis zu 12 Eier. Nachgelege, insbesondere die zweiten, sind i.A. kleiner als Erstgelege.

Während der Brutzeit erfüllen Männchen und Weibchen nun verschiedene Funktionen. Das Brüten übernimmt bei den allermeisten Pärchen ausschließlich das Weibchen. Das Männchen übernimmt die Bewachung und Verteidigung des Reviers und den größten Teil der Versorgung des Weibchens. Die Fütterung erfolgt dabei meist unter der Haube des Nest, so daß sie schlecht zu beobachten ist. Selten erfolgt sie vermutlich auch im Freien.

Das Verhalten der Vögel während der Brutzeit unterliegt allerdings erheblichen individuellen Schwankungen. Es gibt Männchen, die ihren Nistbereich eifersüchtigst bewachen und jeden Eindringling sofort durch Schackern melden. Bei anderen Paaren kann man an den Horst treten und dem Weibchen ins Gesicht schauen, ohne daß das Männchen sich meldet. Insgesamt scheinen die Vögel in Horstnähe auffallend still zu sein. Krähen werden grundsätzlich attackiert (sie sind potentielle Nesträuber). Kleinvögel und Tauben werden von manchen Paaren im Revier geduldet, von manchen aber auch nicht.

In Europa schlüpfen die Jungen 17-22Tage nach dem Legen des letzten Eis. Die Jungen schlüpfen normalerweise alle innerhalb von 2-4 Tagen.

Ungefähr die Hälfte aller Bruten ist erfolglos, da das Nest von Krähen, Habichten, Katzen oder Mardern geplündert wird, oder vom Mensch zerstört.

Entwicklung der Jungen

junge Elstern

Junge Elstern

Die Jungen sind in den ersten 4-8 Tagen blind. Sie werden zunächst vom Weibchen gehudert, und dieses wiederum wird vom Männchen gefüttert. Später werden sie von beiden Partnern gefüttert.

Das Gewicht der Jungvögel steigt in den ersten knapp 20 Tagen ungefähr linear auf rund 180g. Nach 24-30Tagen verlassen die Jungvögel das Nest. Der Zeitpunkt des ersten Ausfluges unterliegt aber wieder einmal erheblichen individuellen Schwankungen. Oft verlassen sogar Jungvögel noch ohne ausgewachsene Flügelfedern das Nest. Der Schwanz der Vögel erreicht erst im nächsten Jahr seine volle Länge.

Die Jungen sind nach dem Verlassen des Nestes zunächst noch sehr unbeholfen und werden von den Altvögeln im Revier weiterhin betreut. Während dieser Zeit reagieren die Altvögel auf alle Eindringlinge wie Menschen und Katzen mit lautem Schäckern. die Jungen melden sich mit einem typischen Jugendruf, der ungefähr wie "jschiejäk" klingt.

Bald fangen die Jungvögel an, auf eigene Faust Ausflüge in die nähere Umgebung zu machen, kehren aber immer wieder in das Revier ihrer Eltern zurück. Zu dieser Zeit verlassen auch die Eltern ihr Revier und folgen ihrem Nachwuchs.

Schließlich sondern sich die Jungvögel ganz von ihren Eltern ab und schließen sich anderen nichtbrütenden Artgenossen an. Die Eltern kehren dann in ihre Revier zurück. Die Jungvögel wandern allerdings selten weitere Strecken von ihrem Geburtsort weg. (Eine Ausnahme bilden hier Elstern, die weit im Norden zu Hause sind. Diese fliegen im Winter so weit nach südlich, wie es nötig ist.)

Territorialverhalten

Ein Revier zu besitzen ist für Elstern unbedingte Voraussetzung für eine Brut.

Territoriale Brutpaare überwachen ihr Revier ganzjährig, auch wenn sie sich im Winter zum Schlafen teilweise den Nichtbrütergemeinschaften anschließen, die zu dieser Zeit auf bis zu 150 Vögel anwachsen können. Die Vehemenz, mit der das Paar sein Revier verteidigt, hängt von der Jahreszeit ab. Besonders agressiv gegenüber Eindringlingen zeigt es sich während der Zeit der Eiablage und im Spätherbst. Daß die Vehemenz nach der Eiablage sofort nachläßt, läßt darauf schließlich, daß hierdurch hauptsächlich Seitensprünge verhindert werden sollen. Im Spätherbst, so vermute ich, versuchen neuverpaarte Vögel, sich ein Revier zu erobern. Gegen Aaskrähen werden die Nester ganzjährig verteidigt.

Die Reviermarkierung erfolgt durch Präsentation in einem gut sichtbaren Baumwipfel. Hierbei sitzen die Vögel (Männchen oder Weibchen, in den allermeisten Fällen aber beide gemeinsam) aufrecht mit hängendem Schwanz und plustern die weißen Gefiederteile auf. Dieses Verhalten wird bei Revierstreitigkeiten mit benachbarten Pärchen, aber auch gegenüber artfremden Tieren gezeigt.

Bei Revierstreitigkeiten lassen die Tiere typische Laute wie "kia" oder "kjää" hören. Oft bettelt das Weibchen demonstrativ oder schlüpft - nach Vollendung des Nestes - in dieses. Unter den Männchen kann es zu Tätlichkeiten und Luftkämpfen kommen, die sogar mit dem Tod des einen enden können. Aaskrähen werden vom Männchen ebenso angegriffen, wie manchmal sogar das eigene Spiegelbild oder sogar Elsternfedern.

In das Revier eindringende Weibchen werden vom revierbesitzenden Weibchen vertrieben. Wie sich das revierbesitzende Männchen verhält, hängt davon ab, ob sein Partner in Sicht- oder Hörweite ist. Ist dies der Fall, so vertreibt es das fremde Weibchen, ist dies dagegen nicht der Fall, umwirbt es es.

Die Größe der Reviere kann erheblich schwanken. Unter bestimmten Umständen können die Reviere so dicht liegen, daß der Eindruck entsteht, die Elstern würden in Kolonien brüten.

Für einen Jungvogel gibt es folgende grundsätzliche Möglichkeiten, ein Reviervogel zu werden: 1. das Ersetzen eines alten Brutvogels, der gestorben ist. 2. das Sich-Hineinquetschen zwischen zwei bestehende Reviere. Und 3. das Erobern eines Revieres. Hierbei fallen kleine Trupps von Nichtbrütern in ein bestehendes Revier ein. In aller Regel gelingt es zwar dem revierbesitzenden Männchen, die Eindringlinge zu vertreiben. Ist dies aber nicht der Fall, so übernimmt der ranghöchste Eindringling, in den meisten Fällen auch der Initiator des Einfalls, das Revier.

Verhalten in den Nichtbrüter- und Schlafgemeinschaften

Aufrechtdrohende Elster

Aufrechtdrohende Elster

Die nichtbrütenden Vögel schließen sich abends zu Schlafgemeinschaften zusammen, zu denen sich im Winter auch die verpaarten, revierbesitzenden Vögel gesellen. Die Schlafplätze befinden sich häufig an schwer zugänglichen Plätzen wie z.B. auf Weiden in Sumpfgebieten oder auf kleinen Inseln. Geeignete Schlafplätze werden viele Jahre lang von den Elstern besucht.

Die Schlafplätze können ein Einzugsgebiet von mehreren Kilometern haben. Das Einzugsgebiet wird allerdings dadurch in seiner Größe begrenzt, daß Elstern einen Flug über offene Flächen vermeiden. Im Winter können sich einige Hundert (meist aber 20-50) Vögel an solchen Schlafplätzen sammeln. Im Sommer dagegen sind es meist nur ein oder einige Dutzend, vermutlich hauptsächlich einjährige Vögel.

Tagsüber vagabundieren die Nichtbrüter, im Winter manchmal auch die verpaarten Vögel, in kleinen Trupps umher und suchen sich ihre Nahrung. Im Winter kann man kaum erkennen, welche Vögel ein Paar bilden. Erst im Frühjahr zeigen sich die Zusammengehörigkeiten deutlicher.

Innerhalb von Elsterngemeinschaften scheint es zwar keine sehr ausgeprägt Hierarchie zu geben, es gibt aber dominantere und weniger dominante Individuen, was sich z.B. bei Auseinandersetzungen um Nahrung (oder bei Nichtbrütern) um Reviere zeigt. Im allgemeinen dominieren Brutvögel über Nichtbrüter, Männchen über Weibchen. Vertrautheit mit dem Aufenthaltsort wirkt sich positiv auf die Dominanz aus.

Bei der Konkurrenz um Nahrung kommt es zwischen Elstern ungefähr gleichen sozialen Ranges zunächst zum Drohen. Dabei wird der Körper meist steil aufgerichtet und der Schnabel nach oben gestreckt ("Aufrechtdrohen"), manchmal auch flach waagerecht gestreckt ("Vorwärtsdrohen"). Weicht keiner der Vögel zurück, kommt es zu einem Kampf mit Schwanzzerren, Tritten, Verfolgungsflügen, Anspringen und Schnabelhieben, bei dem es auch zu Verletzungen kommen kann (Beschädigungskampf). Die Auseinandersetzungen sind aber weniger heftig als bei Revierkämpfen. Flügelblinken ist hierbei ein Ausdruck gehemmter Agression. Verpaarte Vögel konkurrieren nicht um Nahrung, teilen sie sogar manchmal.

Die Schwarmbildung hat vermutlich den Zweck, sich beim Nahrungserwerb gegen den Hauptkonkurrenten, die Aaskrähe, durchzusetzen. Hierbei können größere Trupps Nahrungsquellen länger verteidigen. Das Brutgeschäft muß dagegen in Gebieten verrichtet werden, in die die Aaskrähe nicht gerne zieht. Auch können größere Vögel wie große Möwen, Raben, Eulen, Mäusebussarde oder auch Eichhörnchen durch Schwanzzerren etc. von Elsterntrupps, nicht aber von Einzelvögeln vertrieben werden.


Vorwärtsdrohende Elster

Vorwärtsdrohende Elster

 

Kurioses, Musisches, Lustiges mit Elstern

In keiner besonderen Reihenfolge

Wie man Elstern ißt

Aus einem historischem Buch über Chinesische Küche, irgendwo aus dem Netz (die url (http://naturheilkunde-online.de/Ostasien/ChinesischeKueche.html) scheint es nicht mehr zu geben):

Gekochte Sperlinge (und Elstern): Man nimmt 50 Sperlinge und kocht sie mit mildem Soja und Süßwein. Nach dem Garwerden entfernt man die Federn und Beine und nimmt nur die Brust und das Kopffleisch. Mit der Brühe tut man sie in die Schüssel. Sie schmecken ganz wundervoll.

Andere Singvögel und Elstern kann man genau so zubereiten. Aber selten bekommt man schönschmeckende. Herr Sie Scheng-bo forderte immer dazu auf, doch nicht die im menschlichen Haushalt gezogenen Tiere zu essen. Der Geschmack von Wildtieren sei besser und sie seien leichter verdaulich.

Auch in Schweden hatte man offensichtlich Gefallen an Elstern im Kochtopf gefunden. Das schwedische Jagdrecht hatte im 17. und 18. Jahrhundert zwei Ausnahmen von der allgemein zugelassenen Jagd: Das Eichhörnchen und die Elster. Das Eichhörnchen sollte Pelz für den König ausschließlich liefern, während die Elster ausschließlich der königlichen Tafel vorbehalten war.

Elstern als Krawallmacher

Aus der Rhein-Zeitung vom 3.4.1998. (Sicher bin ich mir da aber nicht mehr.) (Ein Aprilscherz?):

Elstern in Den Haag werfen mit Steinen

Den Haag - Eine Schar von Elstern hat in den vergangenen Wochen in Den Haag so viele Autos mit Steinwürfen beschädigt, daß nun ein Förster eingreifen soll. Die Vögel müßten eingefangen werden, sagte am Freitag der Sprecher der niederländischen Stadt, Paul Pattijn. "Die Leute in dem betroffenen Viertel haben einen ganz schönen Schreck", berichtete er. Sie halten es für möglich, daß sie die Steine auf den Kopf bekommen. Die Tiere lassen die Kieselsteine im Flug fallen und haben dadurch sogar schon Autoscheiben zu Bruch gehen lassen.

Das Ordnungsamt hat drei Schilder aufgestellt mit der Aufschrift: "Vorsicht! Steinewerfende Elstern!" Warum sich die zehn bis 15 Vögel so verhalten, ist nicht genau bekannt. "Entweder sie halten die Steine für Eier oder für die Armbanduhr von Oma", sagte der Sprecher. "Es sind Diebe, die alles, was glänzt, in ihrem Nest haben wollen." Wenn sie ihren Irrtum bemerkten oder ihnen die Steine zu schwer würden, ließen sie sie fallen. "Warum sie das im Rest des Landes nicht auch tun, ist uns ein Rätsel." Der Förster hat den Auftrag, sie außerhalb von Wohngebieten wieder freizulassen.

Elster bezahlt fürs Essen

Aus dem Sydney Morning Herald vom 4.8.2000. (Gefunden irgendwo im Netz. Ðbersetzt von mir.)

Elster zahlt für für ihr Brot

London - Eine Frau, die damit begonnen hatte, einer Elster Brot übrig zu lassen, war äußerst überrascht, als sie feststellte, daß der Vogel das Brot in Münzen zahlte. Die Elster, die in der Nähe des Hauses der Familie Waring wohnt und dort regelmäßig ihr Frühstück holt, hat bislang $4,42 auf dem Vogeltischchen zurückgelassen.

Gill Waring, 41, zweifache Mutter, wohnhaft in der Rosefield Avenue, Bebington, hatte, nachdem sie dem Vogel regelmäßig Brot übriggelassen hatte, festgestellt, daß jeden Tag ein oder zwei Münzen dort lagen, wo sie das Brot hingelegt hatte.

"Ich habe schon gerätselt, woher das Geld kommt. Aber eines Tages schaute ich nach draußen und sah, wie die Elster es zurückließ. Ich konnte das gar nicht glauben", sagte sie heute.

Der Vogel kommt jeden Morgen pünktlich um 7Uhr30.

"Ich habe gehört, daß Elstern von glänzenden Gegenständen angezogen werden. Deshalb pickt er die Münzen auf, vermute ich. Es ist ein sehr schlauer Vogel," sagte Waring.

Kirsty Peck, Beraterin bei der Royal Society for the Protection of Birds sagte: "Kein Vogel läßt etwas zurück als Austausch für Brot. Das wäre ein äußerst ungewöhnliches Verhalten, denn Sachen zu tauschen ist ein menschlicher Charakterzug und bei Vögeln nicht verbreitet. Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist, daß jemand dem Vogel dies beigebracht hat."

"La Pie" von Claude Monet

La Pie ist der französische Name der Elster. Oh ja, es gibt tatsächlich ein solches Bild, auch wenn die Elster nicht gerade einen großen Teil der Leinwand einnimmt.

La pie von Claude Monet

"La Pie" von Claude Monet.

"Die Elster auf dem Galgen" von Pieter Brueghel

Obwohl sie dem Bild den Titel gegeben hat, ist die Elster hier nur als winziger dunkler Punkt auf dem Galgen zu sehen. Eine weitere Elster sitzt, hier nicht zu sehen, vor dem Galgen auf dem Boden. Sie symbolisieren (angeblich) die Geschwätzigkeit der Leute im Angesicht von Hinrichtungen.

Auf dem Bild gibt es noch eine andere Besonderheit: Der Galgen ist eine sogenannte unmögliche Figur: Die beiden Balken stehen auf dem Boden links und rechts voneinander, der Querbalken oben, auf dem die Elster sitzt, verläuft aber von vorne nach hinten. Möglich wird dies nur durch eine geschickte Anwendung perspektivischer Darstellung. Vermutlich handelt es sich hierbei um das älteste Beispiel einer bewußten Darstellung einer solchen unmöglichen Figur.

Die Elster auf dem Galgen von Pieter Brueghel

"Die Elster auf dem Galgen" von Pieter Brueghel.

"Die Elster auf dem Galgen" ist auch der Titel eines Romans von John Vermeulen, welcher das Leben Pieter Brueghels des Ÿlteren behandelt. In ihm wird Pieter Brueghel als Freiheitskämpfer gegen die spanische Besatzung und die katholische Kirche dargestellt.

Briefmarken mit Elstern

Briefmarke mit einer Elster

Da die Elster ein recht auffälliger Vogel ist, der auch gerne in der Nähe menschlicher Siedlungen lebt, verwundert es nicht besonders, daß es auch einige Briefmarken gibt, die ihn als Motiv zeigen. Auf dem Bild rechts ist eine afghanische Briefmarke zu sehen.

Elstern-Gedichte

Die Elster taucht schon in der Einleitung von Wolfram von Eschenbachs Parzival auf. In diesem mittelhochdeutschen Text (1200 bis 1210) steht die schwarz-weiße Farbe der Elster (agelstern varwe) als Sinnbild für den seelischen Widerstreit zwischen gut und böse im Menschen.

(Vielen Dank hierfür an Jörg Benner.)

Buch I
 
Ist zwÓvel herzen n’chgebšr,
daz muoz der sÍle werden sšr.
gesmÊhet unde gezieret
ist, sw’ sich parrieret

5 
unverzaget mannes muot,
als agelstern varwe tuot.
der mac dennoch wesen geil:
wand an im sint beidiu teil,
des himels und der helle.

10 
der unstÊte geselle
h’t die swarzen varwe gar,
und wirt och n’ch der vinster var:
sÙ habet sich an die blanken
der mit stÊten gedanken.

15 
diz vliegende bÓspel
ist tumben liuten gar ze snel,
sine mugens niht erdenken:
wand ez kan vor in wenken
rehte alsam ein schellec hase.

20 
zin anderhalp ame glase
geleichet, und des blinden troum,
die gebent antlützes roum,
doch mac mit stÊte niht gesÓn
dirre trüebe lÓhte schÓn:

25 
er machet kurze fröude alw’r.
wer roufet mich d’ nie kein h’r
gewuohs, inne an mÓner hant?
der h’t vil n’he griffe erkant.

Wenn Zweifel der Nachbar des Herzens ist,
muß das der Seele sauer aufstoßen. 
Es wird geschmäht und es ist geziert,
was sich vergleicht


mit unverzagter männlicher Tugend,
wie die Farbe der Elster.
Dennoch kann (seines Lebens) froh werden,
wer beide Teile in sich trägt, 
den des Himmels und den der Hölle. 


Der unstete (unehrliche) Geselle, 
ist ganz schwarz 
und fährt zur Finsternis.
So hält sich an die weiße (blanke Farbe)
der mit den ehrlichen Gedanken


...

(Für die beiden folgenden Gediche vielen Dank an Heidi Treder.)

Der Fuchs und die Elster (Christian Fürchtegott Gellert)

Zur Elster sprach der Fuchs: "O, wenn ich fragen mag,
Was sprichst du doch den ganzen Tag?
Du sprichst wohl von besondern Dingen?"
"Die Wahrheit", rief sie, "breit ich aus.
Was keines weiß herauszubringen,
Bring ich durch meinen Fleiß heraus,
Vom Adler bis zur Fledermaus." 
"Dürft ich", versetzt der Fuchs, "mit Bitten dich beschweren:
So wünscht ich mir, etwas von deiner Kunst zu hören." 
So wie ein weiser Arzt, der auf der Bühne steht,
Und seine Künste rühmt, bald vor, bald rückwärts geht,
Ein seidnes Schnupftuch nimmt, sich räuspert, und dann spricht:
So lief die Elster auch den Ast bald auf, bald nieder,
Und strich an einem Zweig den Schnabel hin und wider,
Und macht ein sehr gelehrt Gesicht.
Drauf fängt sie ernsthaft an, und spricht:
"Ich diene gern mit meinen Gaben,
Denn ich behalte nichts für mich.
Nicht wahr, Sie denken doch, daß Sie vier Füße haben?
Allein, Herr Fuchs, Sie irren sich.
Nur zugehört! Sie werdens finden,
Denn ich beweis es gleich mit Gründen. 
Ihr Fuß bewegt sich, wenn er geht,
Und er bewegt sich nicht, solang er stillesteht;
Doch merken Sie, was ich itzt sagen werde,
Denn dieses ist es noch nicht ganz.
Sooft Ihr Fuß nur geht, so geht er auf der Erde.
Betrachten Sie nun Ihren Schwanz.
Sie sehen, wenn Ihr Fuß sich reget,
Daß auch Ihr Schwanz sich mit beweget;
Itzt ist Ihr Fuß bald hier, bald dort,
Und so geht auch Ihr Schwanz mit auf der Erde fort,
Sooft Sie nach den Hühnern reisen.
Daraus zieh ich nunmehr den Schluß:
Ihr Schwanz, das sei Ihr fünfter Fuß;
Und dies, Herr Fuchs, war zu beweisen."
                     -----------
Ja, dieses hat uns noch gefehlt!
Wie freu ich mich, daß es bei Tieren
Auch große Geister gibt, die alles demonstrieren!
Mir hats der Fuchs für ganz gewiß erzählt.
"Je minder sie verstehn", sprach dieses schlaue Vieh,
"Um desto mehr beweisen sie."

 

Die Elster (Christian Morgenstern)

Ein Bach, mit Namen Elster, rinnt
durch Nacht und Nebel und besinnt
inmitten dieser stillen Handlung
sich seiner einstigen Verwandlung,
die ihm vor mehr als tausend Jahren
von einem Magier widerfahren. 

Und wie so Nacht und Nebel weben,
erwacht in ihm das alte Leben,
Er fährt in eine in der Nähe
zufällig eingeschlafne Krähe
und fliegt, dieweil sein Bett verdorrt,
wie dermaleinst als Vogel fort.

(Quelle: Christian Morgenstern: Alle Galgenlieder.)

Bauernregeln

Es scheint zwei Wetterregeln zu geben, die sich mit der Elster befassen. Beide gelten im April, wenn die Elstern wegen des Beginns der Brutsaison besonders aktiv sind und ihre Nester bauen:

  1. Während der Brutzeit der Elstern kann man das künftige Wetter an der Höhe ihres Nistplatzes abschätzen. Ein durchschnittlicher Frühling ist zu erwarten, wenn die Elster in der oberen Baumkrone nistet. Mit häufigen Wetterumschlägen und windigem bis stürmischen Wetterlagen ist zu rechnen, wenn sie mehr in der Mitte und dicht am Stamm ihr Nest gebaut haben.
  2. Eine Elster allein ist schlechten Wetters Zeichen, doch fliegt das Elsterpaar, wird's schlechte Wetter weichen.

(Quelle: http://www.wetter-mensch-natur.de/wetter/monate/april.htm. Vielen Dank für den Link an Andrea Möhlmann.)

Erfahrungsbericht über die Aufzucht einer jungen Elster

Ich bekomme häufig Mails von Leuten, die eine junge Elster aufnehmen und großziehen. Fast alle berichten, daß das Tier sehr anhänglich und verspielt wird, und zu einem richtigen Familienmitglied wird. Hier ein besonders netter Bericht, der mir freundlicherweise von Swantje Benkelberg im Oktober 2003 zugesandt wurde.

Im Frühsommer dieses Jahres fand ich in meinem Garten ein aus dem Nest gefallenes Vogelbaby, noch ganz nackt, nur mit ganz wenig schwarzem Flaum auf dem Kopf. Mit Hackfleisch und Katzenfutter haben meine Schwiegerelten es großgezogen. Ganz allein hat "Toni" fliegen gelernt und lebt völlig frei. Trotzdem ist der Vogel außerordentlich anhänglich. Sobald sich jemand im Garten zeigt, kommt er zum Spielen. Gerne sitzt er auf unseren Köpfen, Schultern oder Händen (man kommt sich vor wie ein Falkner). Wenn man im Garten arbeitet, springt er im Beet herum, mopst ausgerupftes Unkraut oder spielt mit herumliegenden Gartengeräten. Eins seiner Lieblingsspiele ist Verstecken: Wenn er etwas erbeutet hat, schaut er, wie man reagiert. Hat er den Eindruck, man will es ihm abjagen, fliegt er ein paar Meter damit weg. Ansonsten wird es irgendwo versteckt. Ganz begeistert ist er von Watte. Mit einem kleinen Wattebausch kann er stundenlang Verstecken spielen: irgendwo hinstopfen, wieder rausziehen, woanders hinstopfen, wieder rausziehen....

Gerne spielen wir auch Tauziehen: Der Vogel packt einen Gegenstand, ich tue so, als ob ich ihn ihm wieder abnehmen wollte. Ich ziehe, der Vogel zieht zurück. Ich lasse los, der Vogel hüpft mit seiner Beute ein paar Schrittchen weg. Ich fasse wieder zu, der Vogel maunzt und zerrt...

Spinnen, Fliegen und kleine Würmer holt sich Toni mittlerweile selbst. Regenwürmer benutzt er aber nur zum Spielen. Wenn er Hunger hat, kommt er noch immer zu mir oder meinen Schwiegereltern, um sich Hackfleisch zu holen. Und da er bei meinen Schwiegereltern ins Haus darf, ißt und trinkt er auch grundsätzlich alles, einschließlich Schokoladenpudding und Cola.

Seinen Schlafplatz hat der Vogel auf der Gardinenstange im Wohnzimmer meiner Schwiegereltern ausgesucht. Jeden Abend, wenn es dämmert, kommt er durch ein eigens für ihn aufgelassenes Fenster ins Haus zum Schlafen. Seit es kühl geworden ist, wird er auch wie ein kleines Kind vom Spielen hereingerufen - und kommt.

Während eines dreiwöchigen Urlaubs meiner Schwiegereltern im Septamber hat sich Toni etwas einsam gefühlt. Er hat sich aber genau gemerkt, wann ich von der Arbeit heimkomme - und kaum hatte ich das Gartentörchen geöffnet, kam er auch schon zum Spielen angeflattert. Als seine "Eltern" endlich heimkamen, hat es keine zwei Minuten gedauert, und schon stand der Vogel im Zimmer und hat lautstark den Elsternschrei ausgestoßen, den er etwa eine Woche zuvor gelernt hatte. Den Freudentanz, den er aufgeführt hat, könnte kein Hund besser machen.

 

Legenden mit Elstern

Legenden und Aberglaube über Elstern sind auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet. Offensichtlich liegt das daran, daß es sich um recht auffällige, gut erkennbare Vögel handelt, die gerne auch in der Nähe menschlicher Siedlungen leben. In Europa sind die Vögel eher verrufen. Sie gelten als geschwätzig, als Gesellen von Hexen, oder gar als Hexen selbst. In den meisten anderen Legenden, die ich gefunden habe, kommt die Elster dagegen als Glücksbringer oder als Freund des Menschen vor.

Alle Ðbersetzungen stammen von mir. Man sehe ihnen also sprachliche Unzulänglichkeiten nach.

Kennt jemand weitere Geschichten oder Legenden mit Elstern? Insbesondere fehlen mir welche, in denen die negativen Aspekte des Elstern-Bildes dargestellt werden.

Das Büffel-Rennen

Hierbei handelt es sich um eine Erzählung, die man in einigen Varianten vor allem bei den Cheyenne und bei den Sioux findet. Hier wird erklärt, warum Menschen Büffelfleisch essen, und warum die Elster ihre charakteristische schwarz-weiße Zeichnung hat.

Früher lebten alle Tiere friedlich miteinander, und keines fraß das andere. Alle Tiere hatten dieselbe Farbe, weil sich noch keines das Gesicht bemalt hatte. Die Büffel aber waren die größten und stärksten aller Tiere, und sie waren immer hungrig. Sie wollten der Herren aller Tiere werden, und deren Fleisch essen und dadurch noch stärker werden. Aber die Menschen behaupteten, daß sie die Herren über die Tiere sein sollten. Auch sie wollten die Stärke der anderen Tiere bekommen, indem sie deren Fleisch aßen.

Also forderten die Büffel die Menschen zu einem Rennen heraus. Der Sieger dieses Rennens sollte über alle Tiere herrschen. Die Menschen akzeptierten diese Herausforderung, aber da die Büffel vier Beine haben und sie nur zwei, verlangten sie, daß andere Tiere an ihrer statt ins Rennen gehen durften. Die Büffel waren damit einverstanden.

Die Menschen wählten nun unter den Tieren die Vögel, um sie bei dem Rennen zu vertreten. Und zwar wählten sie den Kolibri, die Lerche, den Falken und die Elster.

Auch alle anderen Tiere und Vögel wollten an dem Rennen teilnehmen, denn jedes von ihnen hoffte ebenfalls, das Rennen zu gewinnen, und die Herrschaft über die anderen Tiere zu erringen. Also nahmen alle Tiere Farbe und malten ihr Gesicht für das Rennen an - jedes nach seinen eigenen Vorstellungen: Das Stinktier malte sich weiße Streifen als Zeichen für seine Art. Der Hirsch bemalte sich ganz in der Farbe der Erde. Der Waschbär malte sich schwarze Ringe um den Schweif und um seine Augen. Die Drossel malte sich braun und mit einem roten Brustschild, und die Elster schließlich trug schwarze und weiße Farbe auf.

Das Rennen sollte am Grunde der "Schwarzen Berge" stattfinden, an einem Ort, den man "das Büffel-Tor" nennt. Am Start waren Holzstöcke ausgelegt, zwischen denen sich die Wettbewerber aufstellten. Das Rennen sollte bis zu einem Wendepunkt gehen, und von dort wieder zurück zum Startpunkt. Für die Menschen gingen also die Vögel an den Start, während für die Büffel ihre schnellste und ausdauerndste Kuh namens Schlankbüffel lief.

Mit einem Schrei wurde das Rennen gestartet und alle Tiere und Vögel liefen los. Der Kolibri übernahm die Führung vor Schlankbüffel, aber seine Flügel waren so klein, daß er bald zurückfiel. Und als die Tiere sich dem Wendepunkt näherten, übernahm Schlankbüffel die Führung. Dann schloß die Lerche zu ihm auf, und die beiden gingen Seite an Seite in die Kehre. Doch Schlankbüffel rammte ihre Hufe in den Boden, daß es donnerte, und machte eine enge Kehrtwendung, während die Lerche eine weiten Bogen fliegen mußte.

Die führenden Tiere liefen nun an den Nachzüglern, die den Wendepunkt noch nicht erreicht hatten, vorbei. Die Lerche fiel zurück und feuerte den Falken an, der nun an ihr vorbeizog und sich anschickte, Schlankbüffel zu überholen. Tatsächlich sah es so aus, als könnte der Falke die Büffelin einholen, denn ihr Herz schlug schon schnell und ihre Beine wurden müde. Aber auch die Flügel des Falken wurden müde, und schon bald fiel er wieder zurück.

Schlankbüffel stürmte also auf das Ziel zu, und es sah ganz so aus, als sollten die Büffel die Herren über alle anderen Tiere werden und deren Fleisch essen dürfen.

Aber dann kam hinter der Büffelkuh, mit stetigem Flügelschlag, die Elster heran. Sie war nicht so schnell gestartet, wie die anderen, aber ihre Flügelschläge waren hart und gleichmäßig. Ihr Herz war stark. Ihre Augen ließen nicht von der Ziellinie ab. Sie hatte sich niemals umgeschaut. Ihre Flügel waren weit und sie trieb sich selbst Schlag für Schlag weiter vorwärts. Alle anderen Tiere waren nun zurückgefallen. Schlankbüffel blickte auf die Elster, aber diese schaute stets nur zu den Stöcken, die das Ziel markierten. Mit jedem Flügelschlag kam sie Schlankbüffel um nicht mehr als eine Schnabellänge näher.

Bei der Startlinie hatten sich nun viele Tiere versammelt, um den Ausgang des Rennens zu beobachten. Der Waschbär, der im Rennen früh ausgeschieden und zurück zum Start gekommen war, stellte sich nun dort zwischen die Stecken und hielt seine kleinen Hände in die Höhe, so daß die Läufer diese berühren konnten, wenn sie durchs Ziel liefen. Der Läufer, der seine Hand als erster berührte, zu dem würde er sich dann wenden und damit den Gewinner anzeigen.

Schlankbüffel kam nun mit großer Geschwindigkeit näher, und viele Tiere fürchteten, Waschbär würde totgetrampelt werden. Die Elster flog nun nach und nach immer näher am Boden, so daß sie die Hand des Waschbären im Vorbeiflug berühren konnte. Der Waschbär bewegte sich nicht, sondern starrte fest auf das heranrasende Paar. Die Elster schien nun die Büffelin zu überholen, aber diese beugte sich nach vorne, um die Hand des Waschbären mit ihrer langen Schnauze zu berühren. Aber einen Augenblick zuvor streifte die Elster mit ihrer Flügelspitze die Hand des Waschbären und dieser drehte sich zu ihr, während die Büffelin vorbeidonnerte und alles in einer riesigen Staubwolke verschwand. Alle Tiere warteten nun gespannt, bis der Staub sich wieder gelegt hatte. Aber am Ende konnten alle sehen, daß der Waschbär dort stand und mit seiner Hand auf die Bahn zeigte, auf der die Elster geflogen war.

So hatten die Menschen mit Hilfe der Vögel das Rennen gewonnen. Die Büffel wanderten von nun an in den großen Ebenen umher und fraßen Gras, während die Menschen große Jäger wurden und über alle Tiere herrschten.

Häufig ist dieses Rennen auch eine Rundtour, die einmal um einen Berg führt. In einer ähnlichen Legende der Sioux wird erwähnt, daß viele Tiere so schnell liefen, daß ihre Pfoten oder Hufe anfingen zu bluten. Deshalb bestehen die Füße der "Schwarzen Berge" aus einer roten Gesteins- oder Erdschicht.

Gemeinsam ist jedoch allen Legenden, daß entschieden wird, ob die Menschen Büffelfleisch essen oder umgekehrt. Außerdem nehmen immer der Falke und die Elster für die Menschen am Rennen teil, und die Elster gewinnt.

Daß immer die Elster das Rennen gewinnt ist ein wenig ungewöhnlich. Elstern können zwar schneller fliegen als man denkt. Dies liegt vor allem daran, daß ihr langsamer Flügelschlag und ihr welliger Flug ein wenig unbeholfen wirken und ein schlechtes Flugvermögen vortäuschen. Im Allgemeinen vermeiden sie es jedoch, über weite, offene Strecken zu fliegen, wie es in der Legende beschrieben wird.

Um einige Varianten der Legende zu lesen, muß man nur mit einer Suchmaschine nach den Worten "Buffalo Race" suchen. Es gibt viele englische Seiten im Internet, die diese Geschichte in mannigfaltiger Weise erzählen.

In einer anderen Version findet das Rennen um die Herrschaft über alle Tiere noch vor der Erschaffung des Menschen statt. Die Elster gewinnt, indem sie sich auf den Nacken des Büffels setzt und erst kurz vor dem Ziel losfliegt. Eine Gottheit erklärt daraufhin den Ausgang des Rennens für nichtig. Zu Strafe, daß die Tiere überhaupt dieses Rennen veranstaltet haben, gibt er ihnen unterschiedliche Rufe, und seitdem können sie sich nicht mehr miteinander verständigen. Die Elster muß sich als Strafe für ihr unfaires Verhalten ab da von den Abfällen der anderen ernähren und wird von ihnen als geschwätzig verachtet. Und aus dem Blut des Büffels und der Erde, die er während des Rennens umgepflügt hat, wird der Mensch erschaffen.

Die Legende vom Büffeltanz

Dies ist eine Legende der Schwarzfußindianer, deren Leben in der Prärie eng mit dem der umherziehenden Büffelherden verbunden war. Die Büffel versorgten sie mit Fleisch und anderen Sachen, die sie zum Leben brauchten. Die Jagd ging so vonstatten, daß man eine große Anzahl von Büffeln über eine Klippe trieb und dann die verletzten Tieren tötete.

Auch in dieser Geschichte taucht die Elster wieder als Verbündeter des Menschen bei einem Konflikt mit den Büffeln auf.

Eines Tages jedoch, so erzählt die Legende, sprangen die Büffel nicht mehr von der Klippe, sondern drehten sich kurz davor zur Seite. Dies ging so weit, daß die Leute am Ende zu hungern begannen.

Eines sehr frühen Morgens wollte eine junge Frau am Fuße des Felsen Wasser holen. Als sie aufschaute, sah sie, daß eine Herde Büffel oben auf der Kante graste. Im Scherz rief sie ihnen zu: "Oh, wenn ihr doch nur in die Schlucht springen würdet... dann würde ich sogar einen von euch heiraten." Doch die Büffel kamen auf die Felskante zu, und schließlich sprang ein großer Bulle direkt auf sie zu hinunter.

"Komm!" sagte er und nahm ihren Arm. Sie versuchte, sich loszureißen. "Oh nein!" Aber er erinnerte sie an ihr Versprechen und zeigte ihr, daß die Schlucht voll war mit den Leibern von Büffeln und mit Fleisch für ihr Volk. Ohne weitere Worte führte er sie hinweg in die Prärie.

Die Leute waren nun sehr damit beschäftigt, die vielen Büffel, die in der Schlucht lagen, zu zerlegen. Sie hatten nun mehr als genug zu essen. Deshalb wurde die junge Frau nicht sofort vermißt. Aber schließlich begannen ihr Vater und ihre Verwandten nach ihr zu suchen, und bald schon wurde offensichtlich, daß sie nicht mehr unter ihnen war. Ihr Vater nahm seinen Bogen und seinen Köcher und sagte: "Ich werde gehen und sie suchen."

Er stieg auf die Klippe und ging von dort weit hinaus in die Prärie, bis er zu einem Ort namens "Büffelsuhle" kam, an den die Büffel Wasser trinken kamen und sich im Schlamm wälzten. Er sah eine Büffelherde nicht weit davon, und da er müde war, setzte er sich neben der Suhle hin und ruhte sich aus.

Wie er da so saß, näherte sich ihm eine wunderschöne Elster. Der Mann sagte ihr, daß sie hübsch sei, und bat den Vogel um Hilfe. "Wenn du umherfliegt, schau bitte überall nach meiner Tochter! Und wenn du sie siehst, sag ihr, daß ihr Vater hier bei der Büffelsuhle auf sie wartet."

Die Elster flog daraufhin geradewegs in die Büffelherde. Dort sah sie eine junge Frau zwischen den Tieren. Sie landete auf dem Boden und pickte diese. Dann sagte sie: "Dein Vater wartet bei der Büffelsuhle auf dich."

Die junge Frau fürchtete sich nun sehr, denn sie hatte Angst, daß ihr Ehemann dies gehört haben könnte. Dieser aber schlief gerade, und so trug sie dem Vogel auf, zu ihrem Vater zurückzukehren und ihm zu sagen, daß er warten solle. Bald wachte der Büffel auf und sagte zu seiner Frau: "Geh und bring mir etwas Wasser!"

Glücklich nahm sie das Horn vom Kopfe ihres Mannes und ging zu der Suhle, wo sie ihren Vater traf. Sie fragte: "Vater, warum bist du gekommen? Du wirst getötet werden!"

"Ich bin gekommen, um dich nach Hause zu bringen," antwortete er, und er drängte sie, mit ihm zu kommen. Sie aber sagte, wenn sie mit ihm kommen würde, würde die Herde ihnen nachlaufen und sie beide töten. Also beschlossen sie, zu warten, bis der Bulle wieder schlief. Dann würden sie versuchen, zu fliehen. Und so kehrte die Frau vorerst zu ihrem Mann zurück.

Dieser trank von dem Wasser, welches sie mitgebracht hatte. Aber dann hörte er plötzlich auf. "Ha! Es ist ein Mensch hier - ganz nahe." "Nein nein, hier ist niemand", sagte die Frau, aber ihr Herz schlug wie wild. Der Bulle trank abermals ein bißchen, dann stand er auf, und mit einem fürchterlichen Gebrüll weckte er alle anderen Büffel, die ihm zur Suhle folgten.

Dort fanden sie den Mann, der gekommen war, um seine Tochter zu suchen, und sie trampelten mit ihren Hufen auf ihn ein und spießten ihn auf ihre Hörner, und trampelten ihn dann wieder, solange bis von ihm nichts mehr übrig geblieben war.

"Oh Vater! Vater!" jammerte die Frau. "Aha," sagte der Bulle, "du beweinst deinen Vater? Jetzt verstehst du vielleicht, wie es uns ergeht. Wir haben zugesehen, wie unsere Mütter, unsere Väter, viele unserer Verwandten und Freunde über die Klippe getrieben und von deinem Volk erschlagen wurden. Aber ich habe Mitleid mit dir. Deshalb werde ich dir noch eine Chance geben: Wenn es dir gelingt, deinen Vater wieder ins Leben zurückzurufen, so werde ich ihm und dir gestatten, wieder zurück zu eurem Volk zu gehen."

Die Frau wandte sich daraufhin zur Elster. "Habe Mitleid mit mir und hilf mir!" sagte sie, "Geh und suche in dem Schlamm, den die Büffel zertrampelt haben, nur ein kleines Stück meines Vaters und bringe es mir!"

Die Elster flog nun schnell zur Suhle. Dort scharrte sie in jedem Loch und riß den Schlamm mit ihrem Schnabel überall auf. Schließlich fand sie etwas weißes und pickte den Schlamm von ihm. Es war ein Wirbel aus dem Rückgrat des Mannes, welchen sie zu der jungen Frau zurückbrachte.

Diese legte den Wirbel auf die Erde und bedeckte ihn mit ihrem Kleid. Dann sang sie ein bestimmtes Lied. Als sie nun ihr Kleid wegzog, lag dort der Körper ihres Vaters. Sie legte abermals ihr Kleid drüber und fuhr mit dem Lied fort. Als sie das nächste mal ihr Kleid wegzog, atmete ihr Vater. Dann stand er auf. Dies verblüffte die Büffel.

Die Elster war hocherfreut, flog herum und plapperte in einem fort. "Seltsame Dinge haben wir heute gesehen", sagte der Bulle zu den anderen seiner Herde. "Wir haben diesen Mann zu Tode getrampelt, in kleine Stücke. Und nun lebt er wieder."

"Die Macht deines Volkes ist groß", sagte er zu der jungen Frau gewandt. "Nun, bevor ihr, du und dein Vater, geht, werden wir euch einen Tanz und ein Lied beibringen. Diese beiden dürft ihr nicht vergessen." Denn diese beiden beinhalteten den Zauber, mit dem die Büffel, die bei der Jagd getötet wurden, wieder ins Leben gerufen werden konnten, genauso, wie der Mann, der von den Büffeln getötet worden war, wieder ins Leben zurückgerufen worden war.

Die Büffel sangen und tanzten. Sowohl das Lied wie der Tanz waren langsam und feierlich, genauso, wie es zu den großen Tieren paßte. Danach mußten die junge Frau und ihr Vater sich auf dem Weg machen und ihrem Volk lehren, was sie gesehen hatten. Es wurde eine Gruppe junger Männer ausgewählt, welche den Tanz lernten und durchführten. Während des Tanzes mußten sie einen Büffelkopf und ein Büffelfell tragen.

Dieses Ritual wurde durchgeführt, bis das "Eiserne Pferd" die Prärie durchschnitt, die Büffel verschwanden, und die alten Jäger Bauern oder Hirten wurden, oder andere Arbeiten, die sich durchführen konnten, annahmen.

Die Elstern-Brücke

Die folgende Legende ist in vielen verschiedenen Abwandlungen und mit unterschiedlich benannten Hauptpersonen in China und Japan verbreitet.

Vor langer Zeit lebte im Himmel der Jade-Herrscher mit seinen sieben Töchtern. Die jüngste dieser, welche eine begabte Weberin war, liebte er am meisten. Jeden Tag webte sie wunderschöne Stoffe aus reinster Seide, und deshalb nannte sie jeder "das Weber-Mädchen".

Niulang war Kuhhirte im Himmel. Er bewachte die königliche Herde. Der Herrscher mochte ihn, denn er arbeitete hart. Und so verheiratete er ihn mit seiner Tochter, dem Weber-Mädchen. Doch nachdem die beiden verheiratet waren, fingen sie an, ihre Pflichten zu vernachlässigen. Statt dessen verbrachten sie ihre Zeit damit, die schönsten Plätze im Himmel zu besuchen und sich gegenseitig mit ihrer Gesellschaft zu beglücken.

Als der Herrscher dies erfuhr, wurde er sehr ärgerlich. Er ordnete an, daß seine Tochter ein goldenes Kleid für die Königin Mu weben solle. Aber da sie vergessen hatte, wie man webte, konnte sie dies nicht tun. Der Herrscher sagte zu Niulang und seiner Frau: "Ihr beide wart faul und habt eure Arbeit vernachlässigt. Ab sofort werdet ihr euch nicht mehr sehen!" Nachdem er dies gesagt hatte, zeichnete er mit seinem königlichen Pinsel einen Fluß in den Himmel und trennte auf diese Weise das Paar.

Die beiden jungen Leute verrichteten nun wieder ihre Arbeiten, so wie sie es tun sollten, aber sie waren dabei traurig und einsam. Schließlich bat die Mutter des Mädchens den Herrscher darum, daß die beiden sich wieder sehen durften, denn sie hatte Mitleid mit ihnen. Der König war einverstanden, und sie durften sich in der 7.Nacht des 7.Monats treffen.

In dieser Nacht kamen alle Elstern zum Himmlischen Fluß geflogen und bildeten eine Brücke über diesen. Die beiden Liebenden erstaunte dies sehr, aber sie liefen über die Brücke einander entgegen, und in der Mitte der Brücke trafen sie sich und konnten sich in die Arme schließen. Danach setzten sie sich hin und redeten miteinander. Erst als die Morgendämmerung kam, mußten sie sich traurigen Gemüts wieder voneinander trennen.

Seitdem beten die beiden um gutes Wetter an diesem Tag des Jahres. Und sie beten darum, daß die Elstern diese Brücke bilden, so daß sie sich an diesem Tag des Jahres sehen können.

In China und Japan gelten Elstern als Glücksbringer, insbesondere ins Liebesdingen. Historisch rührt dieser Glaube vermutlich daher, daß die Mandschuren die Elster als heiligen Vogel verehrten, weil eine Elster einmal einen ihren Vorfahren vor Verfolgern gerettet hat. Als die Mandschuren zusammen mit den Nordchinesen das Kaiserreich eroberten, verbreitete sich dieser Glaube wohl in ganz China und wurde zur heutigen Form abgewandelt.

Der 7.Tag im 7. Monat ist in China und Japan ungefähr das, was bei uns der Valentinstag ist - ein Tag, an dem Liebende zueinander finden sollen. Heutzutage wird dieser Tag der Einfachheit halber meist am 7.Juli gefeiert. Wenn es an diesem Tag regnet, rührt dies daher, daß die Elstern keine Brücke über den Himmlischen Fluß gebildet haben, und die Regentropfen sind die Tränen des Paares, welche sie verweinen, weil sie sich nicht treffen können. Hierher rührt die etwas willkürlich erscheinende Bemerkung am Ende der Legende, daß die beiden um gutes Wetter bitten.

In Japan nennt sich dieser Tag "Tanabata" oder "Tanabata-Suma". Man schmückt das Hausdach mit frisch geschnittenem Bambus. In diesem befestigt man Papierstreifen in 5 oder 7 verschiedenen Farben, auf denen Gedichte zu Ehren der beiden Liebenden stehen. Nach dem Feiertag wirft man den Bambus samt Papierstreifen und Gedichten in den nächstliegenden Fluß. Heutzutage wird dieser Brauch natürlich nur noch auf dem Land oder in Kindergärten gepflegt. Weitere Informationen zum Tanabata findet man in the Romance of the Milky Way.

Der "Himmlische Fluß" ist die Milchstraße, und die beiden Liebenden werden als die Sterne Altair (im Sternbild Adler) und Vega (in der Leier), die auf verschiedenen Seiten der Milchstraße liegen, interpretiert. Nach chinesischer Sicht lagen diese beiden Sterne auch in den Sternbildern "Weberin" und "Kuhhirte". Natürlich verändert sich die relative Position der Sterne zueinander im Laufe des Jahres um keinen Deut.

Wenn man früher an diesem Tag den Göttern Opfer dargebracht hat, dann hat man immer 7 kleinere Opfer gemacht. Die Zahl 7 kommt in der Legende häufiger vor. Ein anderer Brauch war es, an diesem Tag kleine Menschen- oder Vogel-Figuren aus Stroh in einen Fluß zu setzen. Dieser symbolisierte dann die Milchstraße.

Die Elster und die Glocke

Die folgende Geschichte stammt aus Korea:

Vor langer langer Zeit lebte einmal ein Mann in einer kleinen Stadt, die ganz von Bergen umgeben war. Da er Staatsbeamter werden wollte, hatte er viele Jahre gelernt. Und schließlich brach er zu der langen Reise in die Hauptstadt auf, um dort das Staats-Examen "Kwa-go" abzulegen. Nachdem er nun so lange dafür gelernt hatte, war er sehr aufgeregt. Doch bis zur Hauptstadt war es weit, und er wanderte viele Tage vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. Er kam durch zahlreiche Dörfer und Städte, durchwanderte Wälder und überquerte Bergpässe, denn er wollte sein Ziel so schnell wie möglich erreichen.

Eines Tages -er war wieder einmal sehr früh aufgebrochen- ging er mehrere Stunden durch sehr einsames Bergland. Als er gerade um einen dichten Busch gehen wollte, hörte er die verzweifelten Schreie eines Vogels: "K-a-h! Kah! Kah! Kah! K-a-h!, K-a-h!" Er dachte, daß diesem Vogel etwas schreckliches geschah, und so lief er zu der Stelle, wo er ihn gehört hatte, direkt unter einer großen Kiefer. Die Schreie kamen aus einem Elstern-Nest im Wipfel des Baumes. Er schaute den Baum hinauf und sah, daß dort eine große Schlange dabei war, die Elstern-Jungen in ihrem Nest zu fressen. Mit dem Bogen, den auf auf seinem Rücken trug, schoß er nach der Schlange. Er traf, und sie fiel auf den Boden. Dies alles geschah in nur wenigen Augenblicken.

Zufrieden, daß er die jungen Vögel vor der Schlange gerettet hatte, setzte der junge Mann seinen Weg fort. Er ging und ging und bemerkte gar nicht, daß es langsam dunkel wurde. Er war aber nun weit in den Bergen abseits jeglicher Siedlung, und bald wurde es so dunkel, daß er nichts mehr sehen konnte, als den klaren Nachthimmel, der durch die dunklen Bäume schien. Er war nun erschöpft und hungrig. "Wo soll ich die Nacht verbringen?" fragte er sich. Er schaute sich um, weil er hoffte, einen Unterschlupf zu entdecken. Und da sah er in einiger Entfernung das schwache Licht einer Lampe leuchten. All seine Kraft zusammennehmend stolperte er vorwärts auf dieses Licht zu.

Wer hätte schon erwarten können, mitten im Gebirge einen so großen Hof zu finden? "Hallo! ...ist jemand hier?" rief er und klopfte an die Tür. "Hallo!" Nach einer Weile wurde die Tür von einem schönen jungen Mädchen geöffnet. "Ich war auf dem Weg nach Seoul, um dort die Staatsexamensprüfung abzulegen, als es dunkel wurde. Wäre es möglich, daß ich die Nacht hier verbringen darf?" fragte er.

"Oh, natürlich, kommt nur herein! Ihr müßt sehr hungrig und müde sein. Ich werde Euch etwas zu essen machen." Und schon nach kurzer Zeit kam das Mädchen mit allerlei Delikatessen zurück. Unser Wanderer aß, und dann fiel er, weil er sehr müde war, in einen tiefen Schlaf.

Plötzlich wachte er mit dem Gefühl auf, zu ersticken. Er sah, daß sich eine riesige Schlange um seinen ganzen Körper gewickelt hatte. Er wollte um Hilfe rufen, aber er konnte kaum atmen.

"Es hat keine Zweck, zu schreien, mein Junge. Keiner ist hier, der dich retten könnte. Nur ich habe auf dich gewartet." Der junge Mann erkannte, daß das schöne Mädchen, welches ihn bewirtet hatte, in Wirklichkeit eine Schlange war. "Du bist mein Feind," sagte sie, "Und du hast nicht wirklich geglaubt, daß du die Berge einfach so verlassen könntest, oder?"

"Dein Feind? Was habe ich gemacht, daß du mich als Feind betrachtest?"

"Das weißt du nicht? Dann werde ich es dir sagen."

Die Schlangen-Frau erzählte ihm, daß die Schlange, die er früher an diesem Tag geschossen hatte, ihr Ehemann war, und daß sie ihn in dieses Haus gelockt hatte, um den Tod ihres Mannes zu rächen. Nun verstand der junge Mann, und er sagte sich, daß er in ernsthaften Schwierigkeiten war, aber daß noch eine kleine Hoffnung bestand.

Er bat sie mit zitternder Stimme: "Ich habe deinen Ehemann nicht getötet, weil ich ihn haßte. Ich habe es nur gemacht, weil ich Mitleid mit den kleinen Elstern hatte. Ich wollte weder dir noch deinem Mann etwas Böses, sondern war auf dem Weg nach Seoul, um dort meine Prüfungen abzulegen, für die ich nun 10 Jahre lang gelernt habe. Bitte behandle mich nicht als deinen Feind! Wenn du mein Leben verschonst, werde ich deine Nachsichtigkeit niemals vergessen."

Aber die Schlange hörte nicht auf sein Bitten. Statt dessen würgte sie ihn noch stärker, so daß er kaum noch atmen konnte. Abermals bat er mit Tränen in den Augen um Gnade.

"Also gut," sagte schließlich die Schlange, "Ich werde dir dein Leben schenken, wenn du mir einen Wunsch erfüllst."

"Ja, das werde ich. Sag mir nur, welches dein Wunsch ist!"

"Gut! Hör genau zu! Tief im Gebirge gibt es einen alten Tempel, in dem aber niemand mehr wohnt. In diesem Tempel hängt noch eine große Glocke. Wenn du diese Glocke dreimal anschlägst, dann werde ich dich gehen lassen."

"Nun, das kann nicht allzu schwierig sein."

"Warte, mein Junge! Nicht so voreilig! Du mußt die Glocke von hier aus anschlagen! Von genau hier, wo du jetzt liegst!" Weiterhin erzählte die Schlange ihm, daß, wenn er die Glocke anschlagen würde, sie sich in einen Drachen verwandeln würde und in den Himmel aufsteigen könne. Dies wäre das einzige, was nun noch sein Leben retten könne.

Der junge Mann sah nun, daß es für ihn unmöglich war, die Aufgabe zu erfüllen. "Es wäre schon keine einfache Sache, in stockfinstrer Nacht einen alten Tempel im Gebirge zu finden," sagte er sich, "Aber die Glocke von hier aus, als Gefangener, anzuschlagen, das ist unmöglich." Resigniert schloß er die Augen, um sich seinem Schicksal zu ergeben.

Eine Weile war alles ganz still. Aber dann wurde die Stille plötzlich vom Klingen einer hellen Glocke durchbrochen: "Ding.... Ding.... Ding..." Genau drei Glockenschläge erklangen in der ruhigen Nachtluft. Sobald die Schlange dies gehört hatte, ließ sie den jungen Mann los und flog in den dunklen Himmel auf. In dem Moment verschwand auch das große, elegante Haus, so wie sich Rauch in der Luft auflöst.

Das alles war so schnell gegangen, daß der junge Mann ganz erstaunt war. "Was für ein seltsames Ereignis!" sagte er sich, "Wer hat wohl die Glocke angeschlagen?" Es dauerte nicht lange, dann kam die Morgendämmerung, und immer noch ganz verwirrt, machte er sich auf, um den Tempel zu suchen. Nach einigen Stunden des Weges fand er schließlich die Ruinen des Tempels, in deren Mitte der noch intakte Glockenturm aufragte. Unter der Glocke lagen drei blutüberströmte tote Elstern. Ihre Schnäbel und Schädel waren zertrümmert worden, als sie damit die Glocke zum klingen gebracht hatten, um sein Leben zu retten.

In dieser Geschichte repräsentieren die Elstern die Schwachen und Wehrlosen, die Schlangen die Starken, die die Schwachen tyrannisieren. Der junge Mann verkörpert die Aufrichtigkeit.

In Korea wird den Elstern normalerweise eine Art vorherseherischer Instinkt nachgesagt. Insbesondere kündigen sie an, daß man in näherer Zukunft Besuch bekommen wird, wenn sie in der Nähe des Hauses lauthals schäckern.

Interessanterweise kommt die Elster in Korea oft in Gesellschaft des Tigers vor. Diese beiden bilden häufig ein Paar komplementärer Metaphern:

Tiger Elster
Adel/Aristokratie "einfache" Menschen
ungestüme Naturgewalten städtisch und dörflich geprägtes Leben
Erde, Naturgewalten Himmel, göttliche Gewalt
Glück gute Botschaften, gute Gäste

Das Elstern-Nest

In dieser Fabel wird erklärt, warum die Elster schönere Nester bauen kann, als alle anderen Vögel.

Eines Tages kamen alle Vögel des Himmels zur Elster und baten sie, ihnen zu lehren, wie man ein Nest baut. Die Elster ist nämlich der schlauste der Vögel, wenn es darum geht, Nester zu bauen. Also versammelte die Elster die anderen um sich, um es ihnen zu zeigen. Als erstes nahm sie etwas Lehm und machte eine Art runden Kuchen daraus.

"Ah, so wird das also gemacht," sagte die Drossel und flog davon. Und deshalb bauen Drosseln bis heute auf diese Weise ihr Nest.

Dann nahm die Elster Zweige und ordnete sie um den Lehm herum an.

"Nun, jetzt habe ich wohl alles gesehen," sagte die Amsel und flog davon. Und bis heute bauen Amseln ihr Nest auf diese Weise.

Die Elster setzte über die Zweige eine weitere Schicht aus Lehm.

"Ah, das war ja offensichtlich", sagte die weise Eule und flog davon. Und Eulen machen seitdem keine Nester, die besser als dieses sind.

Nun nahm die Elster wieder einige Zweige und schlang sie um die Außenseite des Nests.

"Das ist aber nett, " rief der Spatz und flog davon. Und deshalb machen Spatzen bis heute recht schlampige Nester aus einigen Zweigen.

Als nächstes nahm die Elster einige Federn und andere weiche Sachen und polsterte das Nest damit bequem aus.

"Das finde ich gut!" schrie der Star und flog davon. Und deshalb haben Stare bis heute sehr gemütliche Nester.

Und so ging es nun immer weiter, und jeder Vogel nahm ein wenig von dem Wissen der Elster, wie man ein Nest baut, mit. Aber kein Vogel wartete bis zum Ende.

Inzwischen arbeitete und schaffte die Elster ohne auch nur ein einziges mal aufzuschauen. Und schließlich war nur noch ein einziger anderer Vogel geblieben, nämlich die Turteltaube. Aber diese hatte überhaupt nicht aufgepaßt, sondern stattdessen die ganze Zeit ihren dümmlichen Ruf "Nimm zwei, Duu! Nimm zwei, Duuuuu-uu!" gerufen.

Als die Elster nun fast fertig war und gerade einen Zweig über das Nest legen wollte, hörte sie die Taube, und sie sagte: "Nein! Einer ist genug."

Aber die Taube sagte immer wieder: "Nimm zwei, Du! Duuu-uu!"

Die Elster wurde nun ärgerlich und sagte: "Nein! Einer reicht! Das sagte ich dir doch schon."

Aber immer noch schrie die Taube: "Duuu! Nimm zwei, Duuu-uu!"

Da schaute die Elster von ihrem Nest auf und sah, daß keiner mehr da war, außer der Taube. Nun wurde sie richtig ärgerlich, flog davon und weigerte sich ab da, den anderen Vögeln zu zeigen, wie man ein Nest baut.

Und so kam es, daß alle Vögel ihr Nest unterschiedlich bauen.

Ich weiß nicht genau, wo diese Fabel herkommt. Es gibt eine ähnliche Version namens "Die Elster und die Taube" in Aesops Fabeln. Dort bittet die Taube die Elster, ihr zu zeigen, wie man ein Nest baut. Doch egal, was die Elster macht, jedesmal sagt die Taube: "Aber das wußte ich doch schon." Schließlich wird auch hier die Elster ärgerlich: "Wenn du schon alles weißt, dann kannst du ja dein Nest selber bauen." Und deshalb müssen die Tauben weiterhin in dreckigen Mulden brüten, während die Elstern kunstvolle Nester bauen.

Der Fuchs und die Elster

In dieser Fabel ist die Elster ein Sinnbild für Leute, die sich am liebsten selber reden hören, und die meinen, alles zu wissen und zu können, auch wenn sie in Wirklichkeit keine Ahnung haben.


Zur Elster sprach der Fuchs: "O, wenn ich fragen mag,
Was sprichst du doch den ganzen Tag?
Du sprichst wohl von besondern Dingen?"
"Die Wahrheit", rief sie, "breit ich aus.
Was keines weiß herauszubringen,
Bring ich durch meinen Fleiß heraus,
Vom Adler bis zur Fledermaus."
"Dürft ich", versetzt der Fuchs, "mit Bitten dich beschweren:
So wünscht ich mir, etwas von deiner Kunst zu hören."

So wie ein weiser Arzt, der auf der Bühne steht,
Und seine Künste rühmt, bald vor, bald rückwärts geht,
Ein seidnes Schnupftuch nimmt, sich räuspert, und dann spricht:
So lief die Elster auch den Ast bald auf, bald nieder,
Und strich an einem Zweig den Schnabel hin und wieder,
Und macht ein sehr gelehrt Gesicht.
Drauf fängt sie ernsthaft an, und spricht:
"Ich diene gern mit meinen Gaben,
Denn ich behalte nichts für mich.
Nicht wahr, Sie denken doch, daß Sie vier Füße haben?
Allein, Herr Fuchs, Sie irren sich.
Nur zugehört! Sie werdens finden,
Denn ich beweis es gleich mit Gründen.

Ihr Fuß bewegt sich, wenn er geht,
Und er bewegt sich nicht, solang er stillesteht;
Doch merken Sie, was ich itzt sagen werde,
Denn dieses ist es noch nicht ganz.
Sooft Ihr Fuß nur geht, so geht er auf der Erde.
Betrachten Sie nun Ihren Schwanz.
Sie sehen, wenn Ihr Fuß sich reget,
Daß auch Ihr Schwanz sich mit beweget;
Itzt ist Ihr Fuß bald hier, bald dort,
Und so geht auch Ihr Schwanz mit auf der Erde fort,
Sooft Sie nach den Hühnern reisen.
Daraus zieh ich nunmehr den Schluß:
Ihr Schwanz, das sei Ihr fünfter Fuß;
Und dies, Herr Fuchs, war zu beweisen."


Ja, dieses hat uns noch gefehlt!
Wie freu ich mich, daß es bei Tieren
Auch große Geister gibt, die alles demonstrieren!
Mir hats der Fuchs für ganz gewiß erzählt.
"Je minder sie verstehn", sprach dieses schlaue Vieh,
"Um desto mehr beweisen sie."

Vielen Dank dafür an Andrea Möhlmann. (Ursprüngliche Quelle: Christian Fürchtegott Gellert?)

Die Elster und der Teufel

Hierzu habe ich keine ausformulierte Geschichte gefunden, aber es scheint eine zu geben. Auch sie erklärt die auffällig schwarz-weiße Färbung der Elster:

Früher erzählte man sich, daß die Elster ganz weiß gewesen sein soll und friedlich bei den Menschen im Garten Eden gelebt haben. Nach dem Sündenfall wollte der Teufel sie greifen, aber sie entkam ihm, und an den Stellen, die er berührt hatte, färbten sich ihre federn schwarz. Seitdem ist ihr Wesen ein diebisches, und sie trägt alles Blanke und Glitzernde, dessen sie habhaft werden kann, in ihr Nest. Auf dem Lande glaubte man sogar, daß sie durch offene Fenster fliegt und in die Wohnungen eindringt, um zu stehlen. Deshalb ließen die Bauern nicht gern ihre Fenster offen stehen. Auch ihr kreischendes Geschrei ähnelt dem satanischen Lachen des Teufels.

Quelle: http://www.wetter-mensch-natur.de/wetter/monate/april.htm (leicht abgewandelt).

 

Links / Verwendete Literatur

Links

Es scheint nur sehr wenige links zu speziellen Elstern-Seiten zu geben. Dagegen sind Krähen und Raben stark vertreten. Man mag darin auch etwas über Elstern finden.

Auf dem folgenden Seiten findet man praktische Hilfe bei der Pflege von jungen oder verletzten Vögeln.

Verwendete Literatur

 

ZHINÜ - Project 2005

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