ZHINÜ - Project 2005 |
织女 牛郞 ● 七夕 |
Elster / Magpie
(Chin.Elster / BlueMagpie) (Überblick / Overview) (Pica pica L.) (Mythologie / Myths)
Die chinesische Elster Ein Bau im nördlichen Theile des Gartens der zoologischen Gesellschaft im Regents-Park zu London, Papagaienhaus genannt, enthält seit einiger Zeit außer seinen rechtmäßigen Besitzern - einer lärmenden Schar von Papagaien - noch einige andere Arten ausländischer Vögel von großer Seltenheit und Schönheit. Unter ihnen sind einige schöne Exemplare der chinisischen Elster (Urocissa sinensis Urocissa erythrorhyncha / Rotschnabel-Schweifkitta, Anm. S.H.), welche, obwol sie in den Museen häufig ausgestopft zu sehen und auch aus den chinesischen Malereien hinlänglich bekannt ist, doch bisher selten, vielleicht gar nicht lebend nach Europa kam. Die Vögel, welche unsere Abbildung darstellt, kamen infolge der langen Ueberfahrt und des ihnen während derselben dürftig zugemessenen Raumes in einem schlechten Zustande an, mauserten sich indessen in dem ihnen im Regents-Park angewiesenen geräumigen Behältniß bald heraus und sind durch ihre Munterkeit und Beweglichkeit, mit ihren rothen Schnäbeln und Beinen und glänzendem Gefieder bald ein Gegenstand der allgemeinen Aufmerksamkeit geworden. In ihrer Heimat ist die chinesische Elster ein wohlbekannter Bewohner der Nachbarschaft der von den Europäern meist besuchten Häfen des Kaiserreichs. „Diese zierlichen Vögel“, sagt Mr. R. Swinhoe in seinen „Notes on Chinese Ornithology“, in Dr. Scalter„s Journal „The Ibis“, „ sind oft in den Wäldern von Hong-Kong beobachtet worden. Man sieht einen Trupp langgeschwänzter Gestalten in geradem Fluge über die niedrigen Bäume fliegen, mit kurzem beständigem Flügelschlage, gleich der gemeinen Elster, den Schwanz fast in wagerechte Linie mit dem Leibe gestreckt. Die erste verschwindet in einem dick belaubten Baume; ihr folgt eine zweite, dritte und vierte und bald mehre. Sogleich sieht man sie oben auf einem hervorragenden Aste ihre rothgeschnäbelten Köpfe ausstrecken und ungeduldig ihre zwei weißgespitzten Schwanzfedern abschütteln. Eine sieht sich beobachtet und auf einmal erhebt sie ihr „Pingk-pingk-pingk“, gefolgt von einem lauten Gezwitscher, in welches die anderen einstimmen; es schimmert violet und blau von einem Baum zum andern nach entgegengesetzter Richtung fort und der entfernte Schall des „Pingk-pingk“ sag dem Ohr, daß die „Rothfüße“ längst über den Wald sind.“ Aus: Leipziger Illustrirte Zeitung, Nr.1027, 7. März 1863, S.166 |
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Rotschnabelschweifkitta 藍喜鵲 (chinesische Elster, lán xǐ qué) Urocissa erythrorhyncha (U. sinensis) Merkmale: Männchen und Weibchen Kopf und Hals mit bläulichweißen Nackenfleck, Scheitelfedern ebenfalls mit bläulichweißen Spitzen, Schultern bräunlichblau, Flügel kornblumenblau mit weißem Endsaum, sehr langer Schwanz, kräftig blau mit schwarzer Binde vor weißer Spitze, mittlere Deckfedern aber graugestreift mit hellgrauer Querbinde vor schwarzer Spitze, Unterseite grauweiß, Füße und Schnabel rot, Männchen etwas größer als Weibchen. Lebensweise: Bewohnt Wälder, auch in Siedlungsnähe, Nest auf Bäumen oder Bambus aus Zweigen und Halmen, in der Heimat beliebter Käfigvogel, Haltung in größeren Volieren problemlos, Zucht in relativ gut bepflanzten Volieren relativ regelmäßig. Nahrung: Sucht am Boden Insekten, Früchte, Samen und kleine Tiere, in Gefangenschaft auch rohes Fleisch, Lebertran, Mineralsalze, Knochenmehl, Honig und Ei sowie Mäuse und Küken. Fortpflanzung: Gelege mit 3 - 4 grünliche Eier mit dunkelbraunen Flecken. Heimat: Himalaja-Gebiet, Burma, Hinterindien und China. |
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Red-billed Blue Magpie 藍喜鵲 (lán xǐ qué) Urocissa erythrorhyncha (U. sinensis)
Description: Long-tailed (68 cm) bright blue magpie with white-crowned black head. Distinguished from Golden-billed Magpie by scarlet bill and red feet. Abdomen and vent are white and the outer tail feathers are graduated and black with white tips. Iris - red; bill - red; feet - red. Voice: Gives harsh screeched contact calls plus a wide range of other calls and whistles. Habits: Noisy bird which lives in small flocks. Feeds on fruits, small birds and eggs, insects and carrion and often feeds on the ground. Aggressively mobs raptors. Range:
Himalayas, NE India, China, Burma and Indochina. zit. John MacKinnon and Karen Phillipps, A FIELD GUIDE TO THE BIRDS OF CHINA. Oxford University Press 2000 |
Rabenvögel (Corvidae) Die Corvidae werden in vier Gattungsgruppen unterteilt: Häher (42 Arten) Die Häher zeigen unter den Rabenvögeln noch die typischsten Singvogelmerkmale. Die einheimischen Arten sind Nucifraga caryocatactes (Tannenhäher) und Garrulus glandarius (Eichelhäher). In Nordeuropa kommt außerdem der Unglückshäher (Perisoreus infaustus) vor. In Nordamerika ist die Gruppe der Blauhäher verbreitet, in Mittelasien der wüstenbewohnende Saxaulhäher (Podoces panderi). Elstern (19 Arten) Hierbei handelt es sich um meist Arten mit überwiegend schwarz-weißem, gelb-grünem oder schwarz-blauem Gefieder und einem langem gestuften Schwanz. Gattungen sind Pica (Elster), Cyanopica (Blauelster), Cissa (Jagdelster), Crypsirina (Spatelschwanzelster), Platysmurus (Schwarzelster), Dendrocitta (Baumelster), Urocissa (Schweifkitta, Blauelster).
Bergkrähen (2 Arten) Mit der Gattung Pyrrhocorax (Alpenkrähe & Alpendohle) in Gebirgen und an Felsenküsten. Raben und Krähen (33 Arten) Meist schwarze, selten graue oder braune Vögel. Hauptsächlich bestehend aus der Gattung Corvus. Systematisch isoliert noch die Gattung Corvultur. |
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Magpies There are a number of passerine birds in the family Corvidae with the name of magpie. They are medium sized, often colorful and noisy passerine or perching birds in the family Corvidae, or crow family, closely allied to the jays and treepies (the names 'jay', 'treepie' and 'magpie' are to a certain extent interchangeable, not reflecting any genuine genetic difference between the two groups). Genus Pica
Genus Urocissa
Genus Cyanopica
Genus Cissa
The Black
Magpie (Platysmurus leucopterus), despite its name, is a jay. Other corvids resembling magpies include the treepies, genus Dendrocitta.
Chinese Magpies:
Formosan Blue Magpie (Urocissa caerulea)
is living in the mountains of Taiwan at elevations of 300 to 1200m.
Sri Lanka
Blue Magpie or Ceylon Magpie (Urocissa ornata) is living in the hill forests of
Sri Lanka, where it is endemic.
Green Magpie
(Cissa chinensis)
is roughly about the size of the Eurasian Jay or slightly
smaller. It is a vivid green in colour, slightly lighter on the underside and
has a thick black stripe from the bill (through the eyes) to the nape. The tail
is quite long and tapered with white tips . This all contrasts vividly with the
reddish fleshy eye rims, red bill and legs. The wing primaries are reddish
maroon also and make this one of the most striking and distinctive members of
the whole family.
(from: http://www.free-definition.com/Magpie.html) |
Die Elster in der chinesischen Mythologie
In China gilt die Elster als Glücksbote, der vorallem ein freudiges Ereignis, meist eine Geburt oder einen Besuch, ankündigt. Dies kommt auch im chinesischen Wort 喜鹊 xique für Elster zum Ausdruck (喜 xi3 - Freude,glückliches Ereignis,Schwangerschaft; 鹊 que4 - Elster). Der mythologische Hintergrund ist in den Legenden der Mandschu, einer ethnischen Minderheit im Nordosten Chinas (Mandschurei), zu finden: Eines Tages spielten Fokulon, eine Göttin aus dem Himmel ( himmlische Fee ), und ihre beiden Schwestern an einem See, als eine Elster mit einer roten Frucht im Schnabel über ihnen flog. Die Elster ließ die Frucht fallen, worauf Fokulon sie aufhob und aß. Einige Monate später gebar sie einen Sohn, Bukulirongshun, der zum Ahnherrn der Mandschu wurde. Bukulirongshun und seine Nachkommen waren alle sehr tapfere und ausgezeichnete Kämpfer. Die Nachbarstämme betrachteten sie daher als potentielle Bedrohnung. So bildeten sie eine Allianz und beschlossen, den aufstrebenden Stamm zu vernichten. Ein Knabe namens Fancha konnte dem Gemetzel entfliehen. Das bemerkten die Schlächter und verfolgten ihn. Fancha lief bis zum Einbruch der Dunkelheit. Sie hatten ihn beinahe eingeholt, als sich eine Elster auf seinem Kopf niederließ. Er blieb regungslos stehen, so daß er eher wie ein Baumstumpf auf dem dunklen Feld aussah. Die Verfolger hielten ihn tatsächlich für einen Baumstumpf und rannten in die andere Richtung weiter. So war es die Elster die Fancha rettete, den einzigen Überlebenden des Völkermords an seinem Stamm. Fancha war dem Vogel sehr dankbar und hielt ihn für ein heiliges Tier, das ihm jetzt und für die Zukunft Glück gebracht hat. Von Generation zu Generation betrachtete das Volk der Mandschu die Elster als Glückssymbol. Im Jahre 1644 wurde ein Mandschu Kaiser von China und begründete die Qing-Dynastie (1644-1911). Da die Mandschu-Kultur in der vorherrschenden Han-Kultur aufging, übernahm die Mehrzahl der Chinesen den Glauben an die Elster als Glücksbringer. Durch den chinesischen Einfluß und die Nachbarschaft der Mandschurei wurde die Elster auch zum Nationaltier Korea´s.
Magpie and Chinese mythology
Magpie is a symbol of happiness in Chinese culture. The singing of a magpie foretells happiness and good luck. That's why it is called 'Happy Magpie' by Chinese people. The Manchu minority in Northeast China even regards magpies as sacred birds. Legends concerning magpies are found in the historical records about Manzhu. One day, Fokulon, the goddess from heaven, and her two sisters were playing beside the lake when a beautiful magpie with a red fruit in its mouth flew above them. The magpie dropped the fruit. Fokulon picked it up and ate it. Some months later, she gave birth to a boy, named Bukulirongshun. He was the forefather of Manchu minority. Bukulirongshun and his descendants were all heroic and skilled fighters. The neighboring tribes all thought of them as a potential threat. They formed an alliance and decided to wipe out the rising tribe. A boy named Fancha escaped the slaughter. The slaughterers discovered this and tried to catch him. Fancha kept running until dusk fell. The boy was almost caught when a magpie lighted on his head. He stood motionless so that he looked more like a tree trunk in the dim field. The hunters did mistake him for a trunk and ran on in another direction. It was the magpie that saved Fancha, the only survivor of the tribe in the genocide. Fancha was grateful to the bird and believed it to be something sacred, who brought him happiness and good fortune. Generation to generation, Manchu people consider magpies a symbol of happiness and luck. In 1644, a Manchu man became China's emperor and established the Qing Dynasty (1644-1911). Since Manchu culture has been assimilated into Han culture, the belief that magpies bring happiness is now shared by most Chinese people. Manzhu / Chinese influences made the magpie the national animal of Korea. |
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