Das Lied vom Hürnen Seyfrid |
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© Narodni Knihovna Praha. Used with permission
Summownj Kronyka welmi pekna / o sylnem Rohowem Sayffrydowi / w Rytmy uwedena a s Figurami ozdobena. Nynj w nowe wytisstena / W Praze / u Mikulasse Psstrosa Letha MDCXV /= 1615/. 16°./ = XVI/ 11.
Tschechische Ausgabe in der Übersetzung von Tobias Mourenin, gedruckt von Mikulas Pstros (Nikolaus Straus) in Prag 1615.
Den Text mit ausführlichem Kommentar druckte Frantisek X. Prusik in seinem Artikel "Kronika o Rohovem Sayffrydovi" ab. (in: Sitzungsbericht d.Kgl.böhm.Ges.d.Wissenschaft.Classe f.Philosophie,Geschichte
u.Philologie. Prag 1891, S.57-104) Siehe auch Wolfgang Golther (Hg.): Das Lied vom Hürnen Seyfrid nach der Druckredaction des 16.Jahrhunderts.
Mit einem Anhange: Das Volksbuch vom gehörnten Siegfried nach der
ältesten Ausgabe(1726), Halle a.S.: Niemeyer 1911 2.erw.Aufl., S.IXf.
Die derzeit aktuelle Ausgabe des Textes ist in der von Milan Kopecky herausgegebenen Mourenin Anthologie enthalten (Tobias Mourenin z Litomysle, Versovana tvorba. Praha: Academia 1995, S.143-184).
Ein Exemplar des Druckes von 1615 befindet sich unter Signatur 54 K 11.790 in der Nationalbibliothek Prag, im Klementinum, Handschriften und Frühe Drucke Leseraum
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Vom hürnen Seyfrid gibt es eine böhmische Bearbeitung in elfsilbigen Versen, die Tobias Mourenin aus Leitomischl anfertigte und 1615 in Prag drucken ließ. Die "Kronika o Rohovem Sayfrydovi" umfaßt 71 Seiten 16 O, mit Bildern vor jedem Kapitel.
Der Name des Helden weist auf eine Vorlage aus der Seyfridgruppe. In den Sitzungsberichten der Kgl.böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Phil.hist.Klasse 1891 S.57-104 gab Prusik das Gedicht neu heraus. Er verglich aber nur von der Hagens Ausgabe, ohne die Vorlage genauer zu bestimmen. Prusik
vermerkt einige Abweichungen vom Text v.d.Hagens. In Strophe 30 ist wie in H statt Maria Gott der Herr angerufen. In Strophe 14 verstand der Übersetzer den Völkernamen Hewnen nicht, er las offenbar Hennen und schreibt: "darum verlor gar manches Hennchen seinen Hahn."
In Strophe 70 ist Brinne als Brunnen mißverstanden und darnach der Sinn verändert. Die Namen sind teils verändert: Vurmus (Worms), Hakan (Hagen), Girnak (Gyrnot), teils übersetzt: Nybling mit Mhacek (von mha=der Nebel); Eugel mit Vokacek=Großäuglein; Kuperan mit Mednik (med=Kupfer). (zit.n. Walter Golther (Hg.): Das Lied vom Hürnen Seyfrid nach der Druckredaction des 16.Jahrhunderts.
Mit einem Anhange: Das Volksbuch vom gehörnten Siegfried nach der
ältesten Ausgabe(1726), Halle a.S.: Niemeyer 1911 2.erw.Aufl., S.IXf.
Die von Golther gewünschte weitere Untersuchung leistete Leopold Zatocil, in der er auch die angeblichen Mißverständnisse aufklärt.(Leopold Zatocil: Zur deutschen Druckvolage des Rohovy Sayffryd von Tobias Mourenin. in: Sbornik fil.fak.Brno (Sb.FFBU), D6, Brno 1959, S.5-18) Auf die Bedeutung des Rohovy Sajfryd für die alte tschechische Literatur ging Milan Kopecky näher ein.(Milan Kopecky: Zur tschechischen Adaption zweier deutschen Sujets. in: Zeitschrift für Slawistik (ZfSl), Bd.28, Heft 6, Berlin 1983, S.880-888)
Nikolaus Straus stammte aus dem Vogtland. Er druckte ab 1588, seine Druckerei stand in der Altstadt in der Kaprova ulice. Am liebsten druckte er Orels und Mollers landwirtschaftliche Kalender, derentwegen er fast mit allen Prager Buchdruckern in Streit geriet, da er mit ihren Verfassern einen bis 1630 geltenden Vertrag geschlossen hatte. In den zwanziger Jahren des 17.Jahrhunderts verließ er Prag; der Prager Bürger Jan Zikmund Hiob leitete die Druckerei bis zum Jahre 1622. Für den Druck von Kalendern, Prognostiken, Mandaten, Newen Zeitungen sowie für Briefmalerei erhielt er im Jahre 1593 von Rudolf II. ein besonderes Privilegium, dessentwegen er 1597 ebenfalls mit den Prager Buchdruckern in Streit geriet, die ihn, wie er behauptete, aus nationalem Haß beneideten; er führte damals beim Kaiser sogar gegen den Erzbischof Klage. Das größte Buch aus seiner Druckerei ist die deutsche Übersetzung von Hajeks Chronik (1596); kleinere Werke sind der deutsche Text des Bartholdschen Hl.Jvan (1596), und Summovni kronika velmi pekna o Saufrydovi, v rytmy uvedena a figurami ozdobena (Eine summarische sehr schöne Chronik von Siegfried, in Rhythmen gebracht und mit Figuren verziert), 1615. Im Jahre 1622 gab er den Buchdruck auf. (zit.n. Josef Volf: Geschichte des Buchdrucks in Böhmen und Mähren bis 1848. Weimar: Straubing&Müller 1928, S.77f.)
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